Autor Thema: NEWS aus Medizin und Wissenschaft  (Gelesen 8916 mal)

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NEWS aus Medizin und Wissenschaft
« am: August 28, 2014, 02:38:26 Vormittag »
Molekül im Gehirn aktiviert den Alterungsprozess

Forscher konnten anhand von Tierversuchen an Mäusen erstmals belegen, dass ein Molekül im Gehirn den Alterungsprozess auslöst. Indem die Wissenschaftler dessen Aktivierung verzögerten, konnten sie das Leben der Tiere um bis zu 20 Prozent verlängern. Experten sind zuversichtlich, dass durch die Ergebnisse der Studie auch altersbedingte Krankheiten beim Menschen besser behandelt werden können.

Der Alterungsprozess des Körpers beginnt in einem bestimmten Gebiet des Gehirns, dem Hypothalamus. Dies fand erstmals ein Forscherteam um den Hauptautoren der Studie, Dongsheng Cai, vom Albert Einstein College of Medicine in New York in den USA heraus. Die Ergebnisse veröffentlichten die Wissenschaftler im Wissenschaftsmagazin "Nature". Bisher war bekannt, dass der Hypothalamus für wichtige, körperliche Funktionen wie Wachstum, Fortpflanzung oder Stoffwechsel zuständig ist. Nun kommt mit dem Alterungsprozess eine weitere Funktion hinzu.

"Wir haben den wissenschaftlichen Beweis für dafür geliefert, dass systematisches Altern durch ein bestimmtes Gewebe im Körper beeinflusst wird", sagt Dongsheng Cai. Experten wie der Molekularbiologe Davis Sinclair von der Harvard Medical School in Boston, Massachussetts sehen in den Ergebnissen der Studie einen "bedeutenden Durchbruch". Auch der Pathologe Richard Miller von der University of Michigan in Ann Arbor ist begeistert: Die Erforschung altersbedingter Krankheiten wie Diabetes, Alzheimer oder Arthritis würde dadurch einen enormen Schub bekommen.
Tierversuche führten zum Durchbruch

Dongsheng Cai und seine Kollegen führten Tierversuche an Mäusen durch, weil deren Zell- und Organfunktionen dem Menschen ähnlich sind. Die Wissenschaftler nahmen dabei ein Molekül namens "NF-kB" genauer unter die Lupe. Dieses spielt unter anderem bei der Regulierung des Immunsystems und bei zahlreichen Krankheiten wie chronischen Entzündungen und Arthritis eine wichtige Rolle.

Die Forscher fanden bei der genaueren Betrachtung des Moleküls heraus, dass es aktiver wird, wenn die Mäuse älter werden. Aufgrund dieser Beobachtungen spritzten die Wissenschaftler den Tieren das "Gonadotropin-Releasing-Hormon" (GnRH), welches die Aktivität des Moleküls hemmt. Die Forscher verabreichten das GnRH direkt in die Immunzellen (Mikroglia) des Hypothalamus. Das Ergebnis: Die Lebenserwartung der Mäuse steigerte sich um rund 20 Prozent. Die Tiere wiesen auch weniger altersbedingte Muskelschwäche, Hautkrankheiten oder Verlust an Knochenmasse auf. Im Gegensatz dazu starben Mäuse früher, denen eine Substanz gespritzt wurde, welche die Aktivität des Moleküls NF-kB steigert.
Ein weiterer Schlüssel, um den Alterungsprozess zu verlangsamen, ist der Zeitpunkt der Verabreichung des aktivitätshemmenden Hormons. "Anti-Aging-Effekte" würden nur eintreten, wenn das GnRH im mittleren Alter der Mäuse gespritzt wird. "Wenn wir diese Forschung in Medizin umwandeln wollen, die Menschen helfen kann, können wir nicht schon im Jugendalter damit beginnen", sagt der Molekularbiologe David Sinclair. Wann die Ergebnisse der Studie auf Menschen übertragbar sind, ist aber noch unklar.

(dpa)
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