Autor Thema: Paraguays Gesundheitssystem vor dem Kollaps  (Gelesen 19962 mal)

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Offline paraguayo

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Paraguays Gesundheitssystem vor dem Kollaps
« am: August 28, 2014, 01:21:30 Vormittag »
So sieht es heute im Jahre 20013 im paraguayischen Gesundheitssystem aus

Der paraguayische Gesundheitsminister Antonio Arbo hat gestern bei einem Interview darauf hingewiesen, dass das Gesundheitssystem in der bisherigen Form nicht mehr lange aufrecht erhalten werden kann.

Die erst unter der Regierung von Fernando Lugo eingeführte kostenlose Gesundheitsversorgung für alle Einwohner Paraguays stehe nach seiner Aussage vor einem Kollaps.

Experten hatten schon vor der Einführung des neuen Gesundheitssystems davor gewarnt, dass die zu erwartenden Kosten nicht kalkulierbar seien.

Und genauso ist es nun gekommen. Dem Staat rennen die stetig steigenden Kosten davon.

Arbo sagte, dass der Staat für den Impfstoff gegen Gebärmutterhalskrebs rund 5 Millionen Gs pr Dosis zahlen müsse. Jede Stunde der Gerätenutzung in der Kardiografie koste 1.000 Dollar und ein Bettenplatz auf einer Intensivstation koste 500.000 Gs pro Tag.

Krebspatienten erhalten Medikamente, die 15 Millionen Gs pro Dosis kosten - und das alle zwei Wochen.

Arbo forderte, das der Staat endlich mehr Geld ausgeben müsse für die Gesundheitsprävention. Es sei dringend erforderlich, dass die Menschen über Gesundheitsgefahren und deren Verhütung aufgeklärt werden.

Er sagte, dass Aktionen wie Massnahmen zur Unfallverhütung, Stärkung des Bewusstseins für Dengue-Fieber, Auswirkungen von Tabak, etc. durchgeführt werden müssten.

Gerade das Problem des Rauchens belaste das Gesundheitssystem stark. Für jeden Dollar, den der Staat an Tabaksteuern einnehme, müsse das Gesundheitsministerium zwei Dollar für die Gesundheitsschäden ausgeben.

Die Wahrheit liest keiner gern !

Offline M@cky

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Re: Paraguays Gesundheitssystem vor dem Kollaps
« Antwort #1 am: August 28, 2014, 01:24:16 Vormittag »
Paraguay: Dengue-Update

Landesweit sind aktuell 76.492 Denguefieber-Verdachtsfälle mit 49.804 bestätigten Krankheitsfällen und 39 Todesfällen registriert. Die Tendenz ist weiterhin steigend.

Dengue-Fieber


Tropenmediziner weisen darauf hin, dass das Denguefieber weltweit zunimmt. Die Hauptsymptome des Denguefiebers sind hohes Fieber, Kopf-, Rücken- und Gelenkschmerzen sowie Schweissausbrüche. Die Inkubationszeit beträgt 3 - 14 Tage.
Da die Überträger nicht von den hygienischen Situationen abhängig sind, sondern sich auch in sauberen Swimmingpools vermehren, breitet sich Dengue auch im urbanen Raum aus. Die Denguefiebererreger werden wie Gelbfieberviren von Stechmücken übertragen. Da es zur Zeit noch keine Impfung gibt, steht die Expositionsprophylaxe an erster Stelle der vorbeugenden Massnahmen.

Bei einer Zweitinfektion mit einem Erreger eines anderen Denguetyps steigt das Risiko, an der gefährlichen hämorrhagischen Form des Denguefiebers (DHF) zu erkranken. Mit dem Vordringen von neuen Erregertypen in Gebiete, in denen andere Erreger endemisch sind, steigt die Mortalität signifikant an.
Die Crux bei Dengue ist, im Unterschied zur Malaria, das die Überträgermücken hervorragend an die Bedingungen im urbanen Raum angepasst sind. Daraus folgt, dass Reiseziele von Geschäftsreisenden wie die Hauptstädte oder andere Grosstädte sowie die Touristenressorts nicht frei von Überträgern sind. Und gerade diese Reisenden sind oft sehr wenig über die Risiken informiert, im Gegensatz z.B. zu Rucksackreisenden, die sich zumeist vorab beraten lassen.

Quelle:
http://tinyurl.com/ctf3uux

Offline Pedro

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Re: Paraguays Gesundheitssystem vor dem Kollaps
« Antwort #2 am: August 28, 2014, 01:28:29 Vormittag »
Dengue-Fieber Pharmafirma feiert nutzlosen Impfstoff als Durchbruch

Der Konzern Sanofi Pasteur bejubelt sein Serum gegen Dengue-Fieber trotz schwacher Datenlage. In Wahrheit ist der Impfstoff weder wirksam noch sicher.

Bis heute gibt es gegen Dengue-Fieber weder spezielle Medikamente noch eine Impfung. Nach Berichten der Weltgesundheitsorganisation WHO breitet sich die tropische Virus-Erkrankung seit den siebziger Jahren aus. Das liegt vor allem daran, dass täglich Millionen Menschen in Flugzeugen um die Welt reisen. So haben sich alle vier ursprünglich lokal begrenzten Typen des Dengue-Virus auf dem Globus verteilt. Hinzu kommt, dass sich die Überträger-Mücken größere Lebensräume erschließen. 50 bis 100 Millionen Dengue-Fälle zählt die WHO inzwischen pro Jahr. Das größte Ansteckungsrisiko besteht in Asien und im Pazifikraum, aber auch in Afrika, den USA und Südamerika ist Dengue-Fieber häufig.

Das Einzige, was bisher vor einer Infektion schützt, sind Moskitonetze, Anti-Insekten-Sprays und lange Kleidung – also alles, was verhindert, dass einen die Weibchen der Ägyptischen (Stegomyia aegypti), oder Asiatischen Tigermücke (S. albopicta) stechen. Sie sind die häufigsten Überträgerinnen von Dengue, neben anderen sowohl nacht- als auch tagaktiven Moskito-Arten.

Eine ganze Reihe von Forschern großer Pharmafirmen wie Sanofi Pasteur, GlaxoSmithKline, Inviragen und Merck fahndet seit Jahren nach einem Impfstoff. Doch keines der getesteten Mittel war bislang wirksam und sicher. Nun präsentiert das französisches Unternehmen Sanofi Pasteur eine Studie im Medizinmagazin The Lancet, die das Unternehmen selbst als Durchbruch feiert. Zum ersten Mal habe gebe es ein Serum, das gegen drei von vier Dengue-Virus-Typen wirkt, noch dazu ohne besondere Nebenwirkungen.
Das wäre tatsächlich ein großer Erfolg. Doch der Schein trügt gewaltig. Für die Studie wurden 4.002 thailändische Kinder im Alter von vier bis elf Jahren zwei Jahre lang beobachtet. Ein Teil bekam den Probe-Impfstoff, ein anderer einen Placebo beziehungsweise eine Tollwut-Impfung. Während des Studienzeitraums erkrankten 134 der Kinder auf natürliche Weise an Dengue-Fieber, vier davon erlitten zwei Krankheitsschübe. Das Entscheidende: Von den 2.669 Kindern mit Dengue-Impfung bekamen 45 das Tropenfieber trotzdem, und zwar nachdem sie schon drei Spritzen mit dem Serum erhalten hatten. Unter den 1.333 Kindern aus der Kontrollgrippe wurden 32 krank.

Die Sanofi-Forscher errechnen daraus einen Impferfolg von 30,2 Prozent. Die Ergebnisse zeigten, dass es möglich sei, einen "sicheren und effektiven Impfstoff gegen Dengue" zu entwickeln, schreibt Derek Wallace, der für die Firma in Singapur forscht. Finanziert wurde die Studie komplett von dem Pharmaunternehmen, mit dem Ziel, eine solche Impfung zu vermarkten.

"In Wirklichkeit gab es zwischen den geimpften Kindern und der Kontrollgruppe keinen signifikanten Unterschied", sagt Jonas Schmidt-Chanasit, Leiter der Viren-Diagnostik am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg. Andere Impfstoffe, zum Beispiel gegen Cholera, seien bei Werten von 40 bis 60 Prozent wegen mangelnder Wirksamkeit vom Markt genommen worden. Der Virologe ist spezialisiert auf die schnelle Diagnose von Dengue als Reisekrankheit und erforscht das Potenzial einheimischer Mückenarten als Virus-Überträger.

Auch die Autoren der Lancet-Studie schreiben, dass die Ergebnisse hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind und keine signifikante Wirksamkeit messbar war. Die Forscher selbst sprechen nicht von einem Durchbruch. In der Phase 2b der klinischen Erprobung ging es primär um die Sicherheit des Mittels.

Die allermeisten Dengue-Fälle verlaufen milde. Typische Symptome sind hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, ähnlich wie während einer Grippe. Höchstens vier Prozent der Infektionen entwickeln sich zu einer schweren Form, und selbst dann stirbt nur ein geringer Teil der Erkrankten an den Folgen. Die WHO gibt die Sterblichkeit mit 2,5 Prozent an.

Riskante Zweitinfektionen

Gefährlich wird es, wenn Menschen, die schon einmal Dengue-Fieber hatten, sich wieder anstecken. Man könnte meinen, die Antikörper, die die Immunabwehr beim ersten Infekt gebildet hat, würden von nun an immun machen. Doch das Gegenteil ist der Fall: Weil die Antikörper nur auf eine von vier Typen von Viren spezialisiert sind, reagiert die körpereigene Abwehr fatal, sobald ein neuer, noch unbekannter Typ von Dengue in der Blutbahn auftaucht. Verwirrung und fehlgeleitete Reaktionen sind die Folge – und der Mensch erkrankt schlimmer als zuvor.

Durch so eine Zweitinfektion kann es sogar zu einem Hämorrhagischen Fieber mit Blutungen kommen, ähnlich wie nach einer Ebola-Infektion. In diesen sehr seltenen Fällen kann Dengue tödlich verlaufen. Für Kinder, die schon von Geburt an durch ihre Mütter weitergegebene Antikörper tragen, besteht ein besonderes Risiko für so einen schweren Verlauf.

Mehr als zweifelhafte Wirkungsnachweise

Die tückische Wechselwirkung der vier Virus-Typen erschwert auch die Suche nach dem Impfstoff. Erzeugt ein Serum keine Immunität gegen alle vier Virus-Typen gleichzeitig, könnte derselbe fatale Effekt auftreten: Geimpfte könnten stärker erkranken, als Menschen, die gar keine Dengue-Antikörper im Blut tragen. Auch Sanofi Pasteur hat dieses Problem bisher nicht gelöst: Unter den Kindern in Thailand wirkte das Mittel unterschiedlich gut gegen drei der vier Virustypen. Gegen einen Typ war es nahezu wirkungslos.

Als einen der wichtigsten Erfolge ihrer Studie führen die Autoren jedoch an, dass auch zwei Jahre nach der ersten Impfspritze kein Kind durch diesen Effekt schwer an Dengue erkrankte. Außerdem habe es in der Gruppe der Geimpften keine schweren Verläufe und häufigeren Klinikaufenthalte gegeben als in der Kontrollgruppe. Beruhigen sollte das nicht. Zwei Jahre sind eine kurze Zeit, um die Langzeitfolgen einer Impfung durch eine mögliche Zweitinfektion abzuschätzen.
Ein Restrisiko bliebe selbst dann, wenn das Mittel eines Tages alle vier Dengue-Typen unschädlich machen würde. "Erst seit Kurzem wird genauer erforscht, welche Dengue-Viren unter Affen im Umlauf sind. Sie werden von Mücken ebenfalls übertragen und können unter Umständen auf Menschen übergehen", sagt der Tropenmediziner Schmidt-Chanasit. Gegen eine solche neue Variante wären auch Geimpfte nicht geschützt; gefährliche Nebenwirkungen durch extreme Abwehrreaktionen des Körpers nicht ausgeschlossen.

Sanofis Probe-Impfstoff geht nun in eine dritte Testphase mit 30.000 Freiwilligen in Südamerika und Asien. Noch ist der Konzern weit davon entfernt, ein Mittel präsentieren zu können, das ohne größeres Risiko für Dengue-Gebiete geeignet wäre. Die beste Vorbeugung bleibt der Schutz vor Mückenstichen. In Australien versuchen Forscher sogar, die Dengue-Mücken mit eingeschleusten Bakterien unschädlich zu machen. "Ein sehr wichtiger Ansatz, ohne den man Dengue nicht eindämmen kann", sagt Schmidt-Cianasit.

In Europa ist Dengue-Fieber vor allem eine Reisekrankheit, die aus tropischen und subtropischen Ländern mitgebracht wird. Zwar konnte sich die Asiatische Tigermücke in letzter Zeit stärker in Europa ausbreiten. Doch wo es kein Dengue-Fieber in der Bevölkerung gibt, kann sie auch keines übertragen. Doch die Viren sind tückisch, sagt Schmidt-Chanasit: "Hat sich der Erreger einmal in der Mücken-Population festgesetzt, wird er über die Eier an den Nachwuchs weitergegeben."

Quelle:
http://tinyurl.com/cjfkyyb

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Re: Paraguays Gesundheitssystem vor dem Kollaps
« Antwort #3 am: August 28, 2014, 01:31:11 Vormittag »
Paraguay: Dengue-Fieber erreicht historischen Höhepunkt

Die Dengue-Fieber-Epidemie hat im Paraguay ihren historischen Höhepunkt erreicht – 48 Menschen sind gestorben. Die Zahl der Kranken beträgt mehr als 70.000 Menschen.
Dies teilte der paraguayische Gesundheitsminister Antonio Arbo mit.
110.000 weitere Patienten mit Verdacht auf Dengue-Fieber befinden sich unter ärztlicher Aufsicht. In diesem Jahr gibt es viermal mehr Kranken als 2012, so der Minister.

Quelle:
http://tinyurl.com/cxdmjk9

Wenn einer weiss das er weiss ,das er nichts weiss,weiss er mehr als wenn einer nicht weiss,das er nichts weiss!

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Re: Paraguays Gesundheitssystem vor dem Kollaps
« Antwort #4 am: August 28, 2014, 01:35:29 Vormittag »
Ein Krankenhaus ist kein Hotel

Von Jan Päßler am 30.Mai.2013


Asunción: Harte Wort für einen Mediziner und den Leiter des Notfallkrankenhauses „Emergencias Medicas“, Aníbal Filártiga. Er erinnerte öffentlich daran, dass nicht zu jedem Patient eine Tante, eine Großmutter und ein Hund anreisen müssen.

Patienten aus dem Inland, meist mit Unfallverletzungen bringen manchmal Wochen in dem Spezialkrankenhaus zu. Wie in Paraguay üblich bleibt ein Familienmitglied beim Patienten um ihn zu versorgen, da Krankenschwestern überlastet sind und Medikamente permanent fehlen. Allerdings fehlt es für diese Personen an Übernachtungsmöglichkeiten, weswegen das Militär schon Zelte aufstellen ließ. Jedoch entstand im Hinterhof des Krankenhauses eine kleine Stadt, die aus allen Nähten platzt.

„Wenn zu jedem Patient nur ein Familienangehöriger kommen würde hätten wir nicht das Problem einer Überbevölkerung, wie es jetzt existent ist. Derzeit ist die Anzahl der Angehörigen drei Mal so hoch wie die Anzahl der Patienten. Das ist kein Hotel und wir sind auch nicht verpflichtet allen die hier her kommen einen Schlafplatz zu garantieren“, sagte der Mediziner.

„Die paraguayische Kultur bringt mit sich, dass jeder Patient seine Tante, seine Oma, seinen Hund und die ganze Welt mitbringt. Sie campen auf dem Hinterhof und kochen gemeinsam und dann wenn sie gehen hinterlassen sie alles verschmutzt. Einige Personen entledigen sich ihre Notdurft an jedem erdenklichen Ort des Krankenhausgeländes und wir müssen das jeden Tag ertragen“, fügte er hinzu.

Quelle:
http://tinyurl.com/m9gcvbr

Ein aufschlussreicher Kommentar

Asuncioner sagt:
   
30. Mai 2013 um 12:17   

Das Problem liegt ganz woanders. Warum herrschen in den öffentlichen Krankenhäusern oft Zustände wie in einem Schweinestall?

1) Funktionieren die Krankenhäuser nicht wie sie funktionieren sollten.

2) Kommen immer die Angehörigen mit, da die Ärzte ständig Medikamente brauchen, die die Angehörigen in den umliegenden Farmacias kaufen müssen, die sich in der Hand von gewissen Personen befinden. Die Angehörigen haben vor allem die Aufgabe Geld aufzutreiben.

3) Die Krankenpflege ist ein weiteres Thema. Ein Angehöriger muss immer in der Nähe sein um den Kranken helfend zur Seite zu stehen, da die Krankenschwestern überfordert sind und glauben die Angehörigen müssen für den Kranken da sein und nicht sie als Schwestern.

Würden die Krankenhäuser den Kranken aufnehmen und dann in ihre Obhut nehmen, müssten Besuchszeiten eingehalten werden und das Problem würde nicht mehr existieren. Da man aber die Angehörigen zur Ader lässt, wird sich an diesem System nie was ändern.
Wenn der Klügere immer nachgibt herrscht die Diktatur der Dummen. - Daher gilt: Wo unrecht zu recht wird, wird Widerstand zur Pflicht. -
Doch bedenke:  Das einzige das einen davon abhalten kann die Wahrheit zu finden, ist zu denken man kenne sie bereits.

Offline paraguayo

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Re: Paraguays Gesundheitssystem vor dem Kollaps
« Antwort #5 am: August 28, 2014, 01:40:17 Vormittag »
Noch vieles im Argen im paraguayischen Gesundheitssystem
Das ungeliebte  und gern gemiedene Thema auf den Auswandererseiten:  Ohne Geld geht  nix  in  paraguayischen Krankenhäusern

Wohl dem, der gesund ist... ;D

Erst wenn die Kostenfrage geregelt ist, kann man in paraguayischen Krankenhäusern mit  Hilfe rechnen –ohne Kohle sterben  täglich  Leute  auf den Kranken-hausfluren. Dies ist nicht nur unmenschlich, sondern auch skandalös. Noch übler: wenn das Schicksal einen selbst beutelt,  man  nach einem Unfall mit dem Leben ringt und der Partner sitzt zu Hause  vor  dem Fernseher und ahnt nichts.  Das  Brustkettchen  mit dem Sternzeichen gegen ein Plättchen mit eingravierter Telefonnummer einzutauschen, ist also nicht die schlechteste Idee für den Fall aller Fälle. Auch der letzte Kontoauszug (falls er was taugt) in der Brieftasche kann in Paraguay unter Umständen  zum  Lebensretter werden. Oder der Hinweis  auf  eine  Krankenversicherung, welche die Kosten decken wird.


Der Staat und die Kranken

Das  Gesundheitswesen  wird  durch den staatlichen Bereich  (Gesundheitsministerium  und Sozialversicherung IPS)  sowie  durch private Gesundheitseinrichtungen (Versicherungen, Krankenhäuser  u. Privatversicherungen  einzelner großer Krankenhäuser)   bedient.  Die  Staatsausgaben  sind  auf diesem Sektor sehr gering und  im staatlichen Krankenhaus der IPS kam es in der Vergangenheit regelmäßig
zu  Skandalen wegen  der  hygienischen  Bedingungen, mangelhaft ausgebildetem Personal u.  durch Veruntreuung oder Unterschlagungen von Geldern u. medizinischen Geräten.
Die Gesamtzahl von privaten und staatlichen Ärzten beträgt landesweit etwa 3500. Davon können ca. nur 500 Ärzte auf  eine  Ausblidung im  Ausland verweisen. 70%  aller  paraguayischen Ärzte arbeiten in den städtischen Gebieten,  womit auf die  ländliche Bevölkerung  nur jeweils ein Arzt auf ein Gebiet von 370 qkm entfällt ( ! )
Landesweit stehen für die 5 Millionen Einwohner etwa 5.000 Krankenhausbetten  (1 pro 1000 Einw.)  in insgesamt  680  staatlichen  Gesundheitseinrichtungen zur Verfügung.  Vielen dieser überwiegend kleinen "Versorgungsstationen" fehlen selbst die notwendigsten  Dinge  wie  Operationsbestecke, Sauerstoff oder Mullbinden. Die Patienten oder deren Einlieferer müssen diese Dinge oft selbst besorgen. Zahlreiche  der etwa 1100 Ärzte des Gesundheitsministeriums und  der 800 Ärzte der IPS müssen Ihr "Werkzeug" ebenfalls täglich aus der eigenen Praxis oder von daheim mitbringen.

In Asunción hingenen existiert eine  große  Anzahl  privater  Krankenhäuser, welche recht  gut bis sehr gut ausgestattet sind. Die meisten  dieser großen Krankenhäuser bieten eigene,
private Versicherungen an,  die  –  gemessen am europäischen Preis–-Leistungs-Verhältnis ausgesprochen preiswert sind.

Statistische Zahlen
 
• die durchschnittliche Lebenserwartung paraguayischer Frauen liegt bei 69,4 Jahren, bei Männern bei  64,8 Jahren.

• Nur 62% der Bevölkerung hat Zugang zu irgendwelwelchen Gesundheitsdiensten (bei der Landbevölkerung sind es nur 38%).

• 75% verfügen nicht über fließendes Wasser,

•  89% verfügen weder über ein Abwassersystem noch über Kanalisation

Bleiben sie gesund, kein Herzinfakt oder Schlaganfall sonst wirds schneller dunkel ... ;D

Offline paraguayo

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Re: Paraguays Gesundheitssystem vor dem Kollaps
« Antwort #6 am: August 28, 2014, 01:42:21 Vormittag »
Medizinisches Missgeschick

Von Jan Päßler am 14.Jun.2013

Asunción: Ein fast zweijähriges Kind erlitt am vergangenen Montag einen Oberschenkelknochenbruch im rechten Bein und wurde daraufhin ins Krankenhaus gebracht. Im Notfallkrankenhaus “Emergencias Medicas” wurde ein Bruch erkannt und eingegipst.

Die Eltern des Kindes jedoch waren etwas verwirrt, als das Kind die folgende Nacht immer noch keinen Schlaf fand und brachten ihn erneut ins Krankenhaus, wo erstmals ein Röntgenbild veranlasst wurde. Dies hatte zur Folge, dass man erkannte, dass der linke statt des rechten Oberschenkelknochens gebrochen war. :o

Die konfuse Mutter und das Kind welches nicht hilfreich war, werden nun zu den Schuldigen bei dem medizinischen Missgeschick gemacht. Von ihrer Warte aus wäre ein Röntgenbild zu Beginn der sicherste Weg gewesen. Jetzt hat das Kind zwei eingegipste Beine und eine Verbindung auf Kniehöhe um eventuelle Bewegungen zu vermeiden obwohl ein Gips überflüssig ist.

Quelle:
http://tinyurl.com/lybpr29