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Independencia deutsche Community in Paraguay
« am: August 29, 2014, 12:19:47 Vormittag »
Saftgulasch und Sonnenschein

Eine deutsche Community in Paraguay

Von Victoria Eglau

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Colonia Independencia in Paraguay von deutschen Einwanderern gegründet. Bis heute leben hier viele Deutschstämmige, aber auch Neueinwanderer. Sie pflegen die Traditionen der alten Heimat - die Erinnerung an die NS-Jahre wird dagegen verdrängt.

"El Cacique", ein rustikal eingerichtetes Lokal mit Eckbank und gelb marmorierten Wänden. Ein bayerischer Privatsender beschallt die Gäste, von denen einige auf Deutsch, andere auf Spanisch plaudern. Es ist Mittag und der Wirt, ein großer, kräftiger Mann mit Drei-Tage-Bart und lässigem Freizeitlook, trägt Teller mit Schnitzel oder Pizza an die Tische.

"Mein Name ist Bernd Soter, ich bin Inhaber, zusammen mit meiner Frau, von dem Restaurant 'El Cacique' in Independencia, das ist eine deutsche Kolonie in dem Department Guaira in Paraguay."

Colonia Independencia ist, streng genommen, keine deutsche Kolonie. Aber der Ort, knapp zweihundert Kilometer östlich von Asunción, Paraguays Hauptstadt, wurde 1919 von Deutschen gegründet. Bis heute leben hier viele Deutschstämmige, aber auch Neueinwanderer - wie Bernd Soter und seine Frau, beide Ende vierzig, die seit drei Jahren das Lokal "El Cacique" - "Der Häuptling" - betreiben.

"Wie heißt es in der Fernsehsendung - 'Goodbye Deutschland' - und so sind wir halt nach Paraguay. Wenn man sich die Frage stellt: bleibt man in Deutschland? - man lebt ja nur einmal - dann kann man sagen: Europa? Europa kenn ich soweit, entweder aus dem Urlaub oder aus geschäftlichen Gründen. Und da haben wir gesagt, Europa kommt nicht in Frage. Was ist Paraguay? Kannten wir bisher auch nur vom Fußball. Schauen wir uns das mal an. Und da haben wir uns informiert - du, das liest sich nicht schlecht. Und so kamen wir nach Paraguay."

Die Soters sind zwei der schätzungsweise 11.000 Deutschen in Paraguay.

Nachdem der Wirt am Nebentisch auf Spanisch eine Bestellung aufgenommen hat, geht er in die Küche und setzt sich dann wieder.

Soter stammt aus der Nähe von Aschaffenburg, wo er zuletzt im Versicherungswesen tätig war. Vor zwei Jahrzehnten betrieb er schon einmal ein Restaurant: Gastronomie-Erfahrung, auf der er in Paraguay aufbauen konnte. Räucherfisch, Biergulasch und fränkische Schäufele gehören zu seinen Spezialitäten. Die Gäste: Paraguayer, Alt- und Neueinwanderer. Sechzehn, siebzehn Stunden arbeitet das Wirtsehepaar jeden Tag:

"Wenn wir arbeiten, dann wollen wir den Lohn dafür, aber wollen auf der anderen Seite auch keinen Stress. Weil der Unterschied zwischen Stress und viel Arbeit ist eben ein gewaltiger. Und Stress gibt's hier nicht. Ich habe hier gar keinen Stress",

versichert Bernd Soter. Voraussetzung für den entspannten Arbeitsalltag ist allerdings auch eine gelassene Grundeinstellung. Denn in Paraguay, sagt der Wirt, funktioniere nicht alles so wie zu Hause.

"Dein Lieferant sagt, er liefert dir Bier. Und dann kommt er und sagt: Nee, heute haben wir keins, heute gibt es nur Wasser. Und dann liefert er halt nicht. Wenn du dich damit abfindest und das akzeptierst als landestypisch, eignest dir die gewisse tranquilo-Geschichte, alles ist ruhig, alles ist tranquilo, und mañana ist nicht unbedingt mañana, sondern vielleicht nächste Woche. Wir haben uns damit abgefunden. Ist vielleicht nicht schlecht, wenn man schon eine gewisse Gelassenheit mitbringt."

Die ersten deutschen Siedler bauten hier Wein an

Colonia Independencia hat rund 1500 Einwohner. Es ist ein Dorf ohne Kern, eine Siedlung, die sich kilometerweit an der Landstraße entlangzieht. Im Distrikt gleichen Namens leben gut 25.000 Menschen. Etwa ein Zehntel ist deutsch oder deutschstämmig. Colonia Independencia liegt am Fuß der sanft geschwungenen Ybytyruzú-Bergkette.

Die ersten deutschen Siedler, die kurz nach dem Ersten Weltkrieg ihrer am Boden liegenden Heimat den Rücken kehrten und nach Paraguay auswanderten, bauten hier Wein an.

"Die ersten Einwanderer waren Schwaben, Badenser. Die Kolonisten haben Reben gepflanzt, weil viele von Deutschland kamen, von den Orten, wo Wein gemacht wurde. Der Hauptumsatz von Colonia Independencia war jahrelang die Weinproduktion. Der meistproduzierte Wein in Paraguay wurde hier gemacht. Das ging bis 1960, 70, und dann ging das langsam immer weiter zurück."

Das erzählt Miguel Huber, der nur wenige Schritte vom Restaurant "El Cacique" entfernt einen Laden besitzt. Huber verkauft heute kaum noch lokal produzierten Wein. Statt Trauben bauen die Landwirte in der Gegend jetzt Matekraut und Zuckerrohr an.

In dem kleinen Supermarkt mit der holzgetäfelten Decke hängen am schwarzen Brett Mitteilungen auf Deutsch: "Welpen zu verkaufen", und eine Einladung zum Fest der Evangelischen Kirchengemeinde. Miguel Huber tippt in seinem altmodisch möblierten Büro Zahlen in den Rechner. Er ist weißhaarig, trägt eine Metallbrille und ein hellgrau-weiß gestreiftes Hemd. Der 75-Jährige wurde in Paraguay geboren, ein sogenannter Altdeutscher. Nach Colonia Independencia kam Huber als Fünfjähriger mit seinen Eltern und Geschwistern. Zuvor hatte die Familie in der Hauptstadt Asunción gewohnt - nun wollte sich der Vater in dem Dorf, in dem bereits viele Deutsche lebten, eine neue Existenz aufbauen.

"Erst hat er als Aufseher in der Weinernte gearbeitet und in der Buchhaltung mitgemacht. Da hat er existieren können. Sieben Kinder, war schon hart. Meine ältesten Brüder, mit 13, 14 Jahren hat er sie weggeschickt, arbeiten bei anderen Bauern. Für uns war es ein hartes Leben. Aber wir wissen genau, die vor uns, die 1919 oder in den 20er-Jahren gekommen sind, dass das Leben für die noch viel härter war. Wir hatten schon ein Haus, kein Wasser und Strom, wo wir gewohnt haben."

Die braune Ideologie fiel auf fruchtbaren Boden

In Asunción war Miguel Hubers Vater bei der Zeitung "Deutsche Warte" beschäftigt gewesen - einem Blatt der Auslandsorganisation der NSDAP. Im neuen Wohnort, der Colonia Independencia, fand er viele Gleichgesinnte. Eher beiläufig sagt sein Sohn, dass damals die meisten Bewohner der Siedlung dem Nationalsozialismus anhingen.

Schon vor 1933 gab es dort eine Ortsgruppe der NSDAP, nationalsozialistische Jugendgruppen waren ebenfalls in Colonia Independencia aktiv. Bei den Deutschstämmigen in ganz Paraguay fiel die braune Ideologie auf fruchtbaren Boden. Dass nach dem Zweiten Weltkrieg Nazi-Verbrecher wie der KZ-Arzt Josef Mengele in Paraguay unterschlüpfen konnten, lag nicht zuletzt daran, dass sie hier hilfsbereite Landsleute fanden.

Heute spricht in Colonia Independencia keiner gerne über die Nazi-Vergangenheit - auch Miguel Huber nicht. Seit Jahrzehnten ist er Vertrauensmann der Deutschen Botschaft. Im vergangenen Jahr erhielt er die Bundesverdienstmedaille. Jetzt ist er unterwegs zur Deutschen Schule, die von Matthias Loidol geleitet wird, der 47 Jahre alt ist und in der Siedlung geboren wurde.

"Was man feststellen kann, konnte, über die Jahre hinweg, dass in den Köpfen unserer Einwohner hier, unserer deutschsprachigen Einwohner hier in Paraguay, Deutschland nicht zusammengebrochen ist. Wenn etwas zusammenbricht, muss man neu anfangen. Und das gab's hier nicht. In den Köpfen der Leute lebte das über lange Zeit, das hat irgendwie weitergelebt",

schildert der Schuldirektor den Umgang seiner Landsleute mit der NS-Vergangenheit. In ganz Paraguay wurden nach dem Zusammenbruch von Nazideutschland 1945 deutsche Einrichtungen geschlossen, darunter auch die Schule von Colonia Independencia. Viele Deutschstämmige fühlten sich daraufhin als Opfer. Erst 1956, als bereits Diktator Alfredo Stroessner regierte, dessen Vater aus Bayern stammte, bekam Colonia Independencia wieder eine deutsche Schule.

Auf dem Hof des properen, weiß getünchten Gebäudes mit dem schwarzen Schieferdach genießt ein Teil der 150 Schüler die große Pause. Einige tragen Sportkleidung mit schwarz-rot-goldenen Streifen. Matthias Loidol sitzt am langen Tisch im Lehrerzimmer. Er hat in Paraguay studiert, aber kennt das heutige Deutschland - ein Jahr verbrachte er dort mit dem Pädagogischen Austauschdienst.

"Bis vor etwa drei, vier Jahren hatten wir eine Mehrheit der Schüler mit deutschsprachigem Hintergrund, Kolonisten-Kinder, wie man das hier so nennt. Die deutsche Sprache, die Phonetik hatten sie noch drin, aber den großen Wortschatz haben sie auch nicht mehr gehabt. Mit denen konnten wir dann problemlos arbeiten und darauf aufbauen. Das hat sich jetzt in den letzten zwei, drei Jahren geändert, so dass wir jetzt in der Vorschule nur noch einen einzigen haben, der wirklich von zu Hause aus Deutsch spricht. Das hat damit zu tun, dass auch hier, was eigentlich natürlich und gesund ist für eine Gesellschaft, dass wir viel mehr Mischehen haben, zwischen hauptsächlich deutschstämmigen Männern und paraguayischen Frauen."

Deutsche heirateten Deutsche, Mischehen gab es kaum

Loidol selbst war einer der ersten in Colonia Independencia, der eine Paraguayerin heiratete. In der Generation von Miguel Huber wäre das kaum möglich gewesen. Deutsche heirateten damals Deutsche oder Österreicher - aus der eigenen Siedlung oder einer anderen. Doch inzwischen gibt es auch in Hubers Familie Paraguayer.

"Ich hab's schon lieber, wenn das wieder Deutsche sind - aber wir können das nicht aufhalten. Das ist halt der Lauf des Lebens. Wir haben uns ein bissel, manchmal sagen wir, zu sehr, abgesondert von den Paraguayern. Für viele Sachen, für die Wirtschaft, das politische Leben. Für unser Fortkommen ist es eigentlich auch besser, wenn wir uns ein bisschen mehr integrieren mit der ganzen Sache. Das kommt jetzt erst in den letzten Jahren mehr."

Doch auch wenn sich die Deutschstämmigen aus Colonia Independencia der Gesellschaft Paraguays langsam öffnen - bei ihren Festen hören sie immer noch am liebsten Musik aus der alten Heimat. Matthias Loidol, der Schuldirektor:

"Das erste, was so richtig hier angekommen ist aus Deutschland, also medienmäßig, bevor es das Satellitenfernsehen gab, waren Videos. Und zwar vom Musikantenstadl. Ich weiß, es ist zum Lachen, aber es ist so. Wir sind hauptsächlich Bauern, ein volkstümliches Volk sozusagen, und auch den meisten hier sagt Rock'n'Roll gar nichts."

Mit dieser Art von Brauchtumspflege kann Julian Sandt wenig anfangen. Sandt, Anfang vierzig, kam vor eineinhalb Jahren nach Paraguay, um hier zu investieren. Der Mann mit der sportlichen Figur und den auffällig blauen Augen sitzt im Garten seiner Villa in der Hauptstadt Asunción. Das Gebäude im Kolonialstil hat Julian Sandt gerade zu einem Apart-Hotel ausbauen lassen. Der Investor hat außerdem ein Haus am Ypacaraí-See erworben, eine Autostunde von Asunción entfernt. Er plant weitere Immobilienprojekte und den Kauf von Land. Für Paraguay entschied er sich aus ganz nüchternen Gründen.

"Paraguay ist, glaube ich, das leichteste Land der Welt, wo man einwandern kann. Man bekommt sofort die lebenslange Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis. Genau wie ein Paraguayer könnte ich Unternehmen gründen, führen, besitzen, kann Immobilien kaufen, entwickeln. Es gibt hier zehn Prozent Steuern für Unternehmensgewinne. Es gibt zehn Prozent auch für Gehälter, aber für sehr hohe Gehälter. Für niedrige Gehälter null Prozent Steuern. Es gibt aber vor allem kein Welteinkommensprinzip. Das heißt, auf meine Aktivitäten außerhalb von Paraguay zahl ich null Prozent Einkommenssteuer",

nennt Sandt, der vorher in Singapur lebte, einige Vorteile, die der Standort Paraguay für ihn hat.

Paraguay ist ein Paradies für deutsche Rentner

Der Unternehmer bespricht sich mit dem Architekten, der die Pläne für sein Hotel entworfen hat. Arbeitskräfte sind in Paraguay billiger als in Deutschland - ein weiterer Pluspunkt für Sandt, genauso wie die niedrigeren Lebenshaltungskosten. Dass es in Paraguay weniger Geld kostet, zu essen oder ein Haus zu kaufen, ist für viele Deutsche ein wichtiger Einwanderungsgrund. Das Land gilt längst auch als Rentnerparadies, weil sich Senioren hier für ihre Euros mehr leisten können. Deutsche Zeitungen, deutsche Restaurants, deutsche Makler und Einwanderungsberater erleichtern den Neuanfang fern der Heimat.

Julian Sandts Spanisch hat einen unverkennbar deutschen Akzent, aber anders als viele Landsleute hat er die Sprache schnell und gut gelernt, weil er sie auch in seinem Privatleben spricht.

"Ich habe eine paraguayische Freundin, ich habe einige Freunde, das sind zum Teil Deutsche, zum Teil Paraguayer. Von daher fühle ich mich recht wohl her. Die Leute sind offen, man kommt recht leicht mit Leuten ins Gespräch. Bisher gefällt mir alles wunderbar, und ich habe überhaupt keine Pläne, hier wegzugehen."

Auch deshalb, weil der Investor die wirtschaftliche Entwicklung seiner Wahlheimat höchst optimistisch sieht. Sandt ist überzeugt, dass Paraguay, eines der ärmsten Länder Südamerikas, so wie im vergangenen Jahrzehnt auch künftig stark wachsen wird.

"Nicht nur für wenige Jahre, sondern für Jahrzehnte, nach meiner Ansicht. Weil, erstens mal, das Land ist groß, komplett landwirtschaftlich nutzbar. Es ist größer als Deutschland und hat nur sechs Millionen Einwohner. Die Bevölkerung wächst sehr stark, hat die höchste Geburtenrate von Südamerika, 3,8 Kinder pro Familie. Also der Ballungsraum Asunción wird sehr stark wachsen. Hinzu kommt, dass man jetzt erst anfängt, richtig Infrastruktur zu bauen. Das Potenzial wurde bisher kaum genutzt, weil die Regierungen bisher jahrzehntelang nicht sehr effizient waren, um das mal diplomatisch auszudrücken. Wenn sich das nur leicht ändert, von sehr schlecht auf mittelprächtig, wird das Land einen sehr großen Boom haben."

Ein Bäckermeister freut sich über niedrige Steuersätze

Mitten im lauten Zentrum von Asunción, in der Presidente Franco-Straße, hängt vor einem Geschäft ein ovales, schwarzes Schild. Darauf steht in weißer Schnörkelschrift "Deutsche Bäckerei Michael Bock".

Gerade kommt der Bäckermeister von einer Auslieferung zurück. Michael Bock - Ende fünfzig, groß, ergrauter Schnurrbart, Kapuzenpulli - setzt sich mit einem Milchkaffee an den kleinen Tisch in seinem Laden. Der joviale Schwabe lebt seit 22 Jahren in Paraguay.

"Ich bin eigentlich nur wegen der Steuern weg, weil ich nicht eingesehen habe, dass ich nur für den deutschen Staat arbeiten soll. Gut, ich habe gut verdient. Aber da kommt halt Ende des Jahres der Staat und den interessiert es nicht, ob du 10 oder 12 oder 14 Stunden, sondern der sieht, du verdienst so und so viel und dann gib mal deine Sachen her. Und das war eigentlich der Grund, weshalb ich ausgewandert bin. Paraguay war eigentlich rein zufällig."

Im Regal liegen Vollkorn, Roggen- und Fitness-Brote. In der Auslage locken Mandelbrezeln, Apfel- und Streuselkuchen. Alles kommt gut an bei der paraguayischen Kundschaft - der Laden brummt, Michael Bock liefert ins ganze Land. Seine einheimischen Mitarbeiter hat er angelernt, er selbst arbeitet nur noch vier Stunden täglich. Der Bäckermeister fliegt zwar jedes Jahr nach Deutschland, aber aus Paraguay, dem Land, in das ihn der Zufall verschlug, will er auf keinen Fall mehr weg.

"Ich liebe das Land, ja, und ich muss sagen, ich bin gerne hier. Mit 84 habe ich meine Mutter hierher gebracht. Die hat sich auch noch hier richtig wohl gefühlt. Hat an Demenz gelitten. Die wurde hier mehr als gut versorgt, und für mich persönlich war das eine Genugtuung. Wenn ich morgens aufwache, oder rausgehe, und ich sehe einen blauen Himmel, habe ich ein ganz anderes Lebensgefühl wie in Deutschland, wo alles grau in grau ist, und regnerisch. Das ist irgendwie das Schöne hier. Ich hab ein großes Haus, einen Pool - ich kann eigentlich alles machen. Ja, was will ich eigentlich mehr? Also ich muss sagen, das Land ist irgendwo fantastisch."

Quelle:
http://tinyurl.com/bogdhsa
Wenn der Klügere immer nachgibt herrscht die Diktatur der Dummen. - Daher gilt: Wo unrecht zu recht wird, wird Widerstand zur Pflicht. -
Doch bedenke:  Das einzige das einen davon abhalten kann die Wahrheit zu finden, ist zu denken man kenne sie bereits.

Offline Juan

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Re: Independencia deutsche Community in Paraguay
« Antwort #1 am: August 29, 2014, 12:23:29 Vormittag »
Mehr von Deutschen in Paraguay!

Im Eierfach des Kühlschranks  fand ich morgens ein handgeschriebenes Zettelchen: „Liebe Ute, lieber Hermann, bitte nicht böse sein. Die vier Eier, die hier lagen, haben einen kleinen Ausflug in unsere hungrigen Mägen gemacht. Morgen werden wir sie ersetzen.  Marlen und Kristin“
Sie haben die Eier ersetzt. Hermann hatte neulich weniger Glück. Der teure chilenische Wein, den er sich gegönnt hatte, war aus dem Kühlschrank verschwunden. Am Abend zuvor war den Jungens der Stoff ausgegangen, da machten  sie dann  alles leer, was ihnen in die Hände fiel. Hermann, für den Wein ein Thema ist, bei dem er keinen Spaß versteht, war sauer und stellte die Knaben zur Rede. „Kein Problem, reg´ dich doch nicht auf, wir ersetzen dir die Flasche.“
So weit, so gut.
Als dann aber am nächsten Tag eine Flasche „Santa Carolina“ im Kühlschrank stand, gab es richtigen Ärger! Dazu muss man wissen, dass der „Heilige Carolina“ – Trunk in etwa unserer „Liebfrauenmilch“ entspricht ....
Die jungen Studentinnen und Studenten aus unserer Zufallswohngemeinschaft in Asunción wissen sich also  zu helfen, wie man sieht.
Philipp, der endlich den versprochenen Studienplatz an der hiesigen Uni – ohne Schmiergeld! – erhalten hat, wird gerade von Marlen gebeten, den Kammerjäger zu machen. Einsatzort: Küche. Seine Beute ist eine dicke Cucaracha, die er  -  mit Glas und Küchenlöffel in der Hand  -  durch die halbe Küche verfolgte, um sie einzufangen und freundlich an die Luft zu setzen. Wahrscheinlich kommt sie uns morgen erneut besuchen .....
Die Küche ist Sammel- und Treffpunkt in unserer „Auberge Espagnole“, und dort tauschen wir uns über die verschiedenen Eindrücke bei unseren Reisen ins Inland aus. Nie hatte die Pension Schrammen so viele Gäste, inzwischen sind alle 16 Zimmer wieder in Schuss gebracht, es kommen wieder StudentInnen aus Deutschland  -  in dieses Land, für das sich vor Jahren kaum einer interessierte. Eigentlich ein Grund zur Freude, oder?

So sind Hermann und ich schon zwei Tage nach meiner Ankunft im September los gefahren, um Independencia (eine deutsche Kolonie etwa 170 km nordöstlich von Asunción), Concepción (etwa 500 km nördlich am Rio Paraguay) und schließlich die Mennoniten-Kolonien im paraguayischen Chaco (etwa 500 km entfernt im kaum besiedelten Westen) zu besuchen.
In Independencia trafen wir auf alte Bekannte, mit denen wir zusammen reisten: Hedwig und Pedro Theis, die in Paraguay als Entwicklungshelfer arbeiteten und beschlossen hatten, hier ihren Wohnsitz zu behalten. Während Hermann und ich die öffentlichen Busse benutzten, nahmen sie im hinteren Teil ihres kleinen Kastenwagens einen Gast mit: Judith,  29 Jahre, deutsche Studentin, die in Stanford, Kalifornien, ihre linguistische Doktorarbeit über ein Thema der „Guaraní“ - Sprache schreibt (bis heute die eigentliche Landessprache in Paraguay, von über 90% der Bevölkerung gesprochen). Judith hat ein Jahr in Mexico gewohnt und zur Sprache der Maya geforscht.
Zurück gekehrt ist sie  mit farbenfrohen Tatoos auf einem Bein und dem Rücken. Diese, nebst ihrer gepiercten Zunge und ihren langen, seit 5 Jahren unveränderten dunkelblonden Rasta-Locken, erregten im Chaco immer wieder  Aufmerksamkeit – übrigens nicht so sehr bei den bekannt konservativen Mennoniten, sondern vor allem bei den Indígenas. Voller Neugier und Belustigung fassten die jungen indianischen Frauen, aber auch einige der jungen Männer, gern mal in ihre wollige Haarflut.

Aber zunächst ging es nach Independencia, der deutschen Kolonie, wo wir – vertraut aus alten Zeiten –  im „Hotel Tilewski“ wohnen. Dort hat sich in all den Jahren nicht viel verändert. Die Matratzen könnten  besser sein, aber das Essen schmeckt unverändert gut, deftige deutsche Küche mitten in Paraguay. Judith liebäugelte sofort mit dem Käsekuchen in der Glastheke.
Hermann kennt sich in der Kolonie besonders gut aus, war er doch in den 70er Jahren dort so eine Art „Dorfschulrat“.  Er berichtet über Independencia:

In den Zwanzigerjahren des letzten Jahrhunderts  brauchten die Siedler aus Deutschland (darunter viele Badenser), aus der Schweiz und aus Österreich, oft eine ganze Woche, um per Ochsenkarren die rund 200 Kilometer von der Hauptstadt in die neue Kolonie Independencia („Unabhängigkeit“) zu bewältigen. Über lange Strecken ging es durch dichten Urwald.
Wenn die von den Engländern gebaute und 1856 in Betrieb genommene Eisenbahn fuhr, hatten sie es leichter: Von der Bahnstation Villarrica  bis in die Kolonie waren es noch ca. 35 Kilometer, aber auch die hatten es oft in sich. Bei Regen blieben sie dann schon mal für ein paar Tage stecken. Trotzdem: Verglichen mit den Siedlungsbedingungen der Mennoniten im unwirtlichen Chaco oder der Kolonisten von „Nueva Germania“ war Independencia mit seinem dank der Höhenlage angenehmen Klima, seinen Bergen, Wäldern und fruchtbaren Böden ein fast paradiesicher Ort, zur Bewirtschaftung von der paraguayischen Regierung angeboten.
Und so machten sie sich an die Rodung der Wälder, bestellten ihre ersten Felder, bauten Schule und Kirche und gründeten  -  natürlich   -  den „Deutschen Sportverein“, und bald auch eine deutsche Schule.

Zwischen 1973 und 76  fuhr ich  regelmäßig in die Kolonie. Als Kontaktlehrer der Goethe-Schule in Asunción, an der zu unterrichten ich bekanntlich das nur mäßige Vergnügen hatte, besuchte ich die vier Schulen in Independencia und in den Kolonieteilen Carlos Pfannl, Sudetia und San Antonio.
Ortsnamen, die bis heute einen unvergessenen Klang für mich haben ....
Ich versuchte mich als eine Art Lehrerfortbilder für die  -  mehr schlecht als recht  -  deutsch sprechenden Kollegen dieser kleinen Siedlerschulen. Wir hielten unter wechselnder pädagogischer Themenstellung etwa 5 bis 6 mal im Jahr Lehrertreffen ab, ich gab Unterrichtsstunden oder sah mir Unterricht an, den wir besprachen  -   und ich hielt glühende Referate über alternative, emanzipatorische Erziehung.
Ach könnte ich mir dabei doch noch einmal zuhören  -  bestimmt würde es mich gruseln!  Womöglich ging es ja damals auch meinen Koloniekolleginnen und –kollegen so  -  wir verstanden uns aber gut und hatten immer viel Spaß.
Ich brachte jedes Mal Bücher und Zeitschriften von der Deutschen Botschaft mit  und zahlte die sogenannte „Botschaftszulage“ aus, seinerzeit eine von der BRD gewährte kleine Gehaltsaufbesserung für die Lehrkräfte im Ausland, welche  die deutsche Sprache hoch hielten.  Dieser letztere Teil meiner Aufgabe wertete meinen Status bei ihnen natürlich deutlich auf ...

Donnerstags fuhr ich los, und ich kehrte, wenn es gut ging, am Sonntag nach Asunción zurück. Die letzten 27 Kilometer zur Kolonie waren immer das große Abenteuer:
Eine leuchtend rote Erdpiste, mit wackeligen Brücken und einigen Steigungen und Abfahrten, bei Regen fast nicht passierbar. Oft schaffte ich es nur mit Schneeketten. Wenn ich die mühsam aufgezogen hatte, sah ich aus wie ein rot geflecktes  Lehmferkel.
Schlimmer war es, wenn die Straße  -  wie damals üblich  -  gesperrt wurde, um bei solchem Wetter von den Fahrzeugen nicht bis zur Unkenntlichkeit zerfurcht zu werden. Dann half an der Polizeistation nur noch „Schmieren“. Oder sich wichtig machen. Meine Lieblingsstory  war, dass ich eine dringende Besprechung mit der Erziehungsministerin in Asunción hätte. Deren Name durfte gern auch eine Erfindung sein -  es kannte sie sowieso keiner. Als ich einmal dem fetten Polizei-Capo von Independencia mit der Zweitauflage meiner Geschichte kam, gab es Probleme. Kreativität war also gefragt.

Die Angst bei Polizisten und Militärs , an den frechen Erfindungen könnte etwas dran sein und sie würden sich womöglich einen Rüffel einfangen, war fast immer stärker als der Mut, den Wahrheitsgehalt der Geschichten in Frage zu stellen  -  vor allem natürlich bei den unteren Chargen.  Es machte uns immer großen Spaß, diese Furcht vor Sanktionen „von oben“ für unsere Zwecke zu nutzen  -  einer unserer kleinen Triumphe in der damaligen schrecklichen Militärdiktatur, unter der wir zwar kaum zu leiden hatten, die wir aber von Herzen hassten. Und deren Vertreter wir immer wieder nach Kräften verarschten: Beim Wettbewerb unter den Kollegen der Goethe-Schule „Wer mogelt sich am frechsten durch Militärkontrollen“ bekam ich den inoffiziellen Höchstpreis.
Ich war einmal mit einem alten deutschen Jugendherbergsausweis von Argentinien nach Paraguay eingereist ....

Seit 15 Jahren sind endlich auch die 27 letzten Kilometer  zur Kolonie asphaltiert. (Eigentlich erstaunlich, dass der deutschstämmige und –freundliche Diktator Alfredo Stroessner nicht eher dafür gesorgt hatte, an diesbezüglichen Versuchen der Siedler, die mit der Regierung recht gut zu Fuß waren, hatte es nicht gemangelt).
Nun fährt man also mit Asphalt unter den Rädern durch bis ins „Zentrum“ von Independencia, das nichts weniger verdient als diese Bezeichnung, denn so etwas wie einen Ortskern sucht man vergeblich. Der alte Siedler Fuhrmann erklärt uns selbstkritisch, dass man sich niemals auf eine vernünftige Siedlungsplanung habe einigen können, ja dass überhaupt die Kooperation der Neubürger nie besonders gut war  -  nach dem Motto: „Jeder für sich und Gott für uns alle.“
Die Straße endet am „Almacén 50“, an dem Laden  also, der bei Kilometer 50 liegt, gerechnet von der Departamentshauptstadt Villarrica. Frau Richter, kernige Siedlerfrau, führt dieses Geschäft, das größte und am besten sortierte in der Kolonie.
Ich sehe sie noch vor mir, wie sie vor 30 Jahre blutbesudelt mit einer riesigen Säge hantierte und innerhalb weniger Stunden ein ganzes Rindvieh zerteilte und verkaufte. Heute überlässt sie den inzwischen recht ansehnlichen Laden ihren Töchtern.
Ihr Sohn hatte  -  und er war nicht der einzige Siedler  -  Wein angebaut, hatte in den Achtzigern sogar  eine Weinfachschule in Deutschland besucht, und es war ihm immerhin gelungen, in einem ganz und gar ungeeigneten Klima, aus in Europa längst verbotenen Rebsorten, einen halbwegs trinkbaren Wein zu zaubern.
Kein Mensch wusste, wie er das geschafft hatte, er hat sein Geheimnis mit ins Grab genommen. Seinerzeit war der Independencia-Wein fast konkurrenzlos: Er war spottbillig, konnte den Paraguayern als Wein untergejubelt werden  -  und die wurden, Hauptsache, schnell besoffen davon.
Die Kolonie war voller Weinfelder,  inmitten von Bergen und in einer nach deutschem Muster gestalteten Landschaft, die sich uns  so als vertraut-verfremdetes Bild darbot.
Heute gibt es  nur noch einen Winzer  -  wenn man denn auch für Independencia diese Berufsbezeichnung gelten lässt -  und es ist  interessanterweise ein „Neudeutscher“, der es noch mal wissen will, trotz übermächtiger Konkurrenz durch preiswerte Weine aus Chile, mit denen der ganze südamerikanische Markt überschwemmt wird.
Was ein Neudeutscher ist? Das ist einer, der erst in den letzten Jahren  -  oder gerade eben, zur Zeit schwappt nämlich eine ganze Welle von Einwanderern aus der Bundesrepublik in die Kolonie  -  angekommen ist und hier sein Glück versuchen will. Meistens funktioniert das Ganze aber gar  nicht oder sehr schlecht, und nur händereibende deutschstämmige(!)   Landverkäufer bleiben zurück und freuen sich, wieder mal einen Landsmann über den Tisch gezogen zu haben.
Ein wesentlicher Grund des Scheiterns ist aber die Unfähigkeit bis Unmöglichkeit, mit paraguayischen „Gepflogenheiten“, sagen wir es freundlich, zurecht zu kommen.
Die Internet-Homepages „Auswandern nach Paraguay“ werden zur Zeit stark besucht.
Dieses Jahr trafen wir vermehrt solche Landsleute, die ihre Euros in Paraguay wertgesteigert wissen wollen, nach dem Motto „Mit 1000 Euro leben wie ein König in Paraguay“ ....
Viele Auswanderer geben auch auf, weil ihnen das „leichte Leben“ in einer Kolonie, die doch sehr viel kleinbürgerlichen Mief atmet, auf Dauer mächtig auf´s Gemüt schlägt. Die schöne Landschaft und das gute Bier reichen eben nicht.

Der 52jährige Zahnarzt Unger, der in  Deutschland sein Schäfchen ins Trockene gebracht  und hier soeben seine Riesen - Villa hinter den Bergen fertig gestellt hat, will solches natürlich nicht zugeben. Bei einem Bier im „Deutschen Sportverein“ rühmt er wortstark sein neues Leben  in Paraguay. Seine Ehefrau war ihm drüben abhanden gekommen, zu Besuch ist gerade seine erwachsene Tochter, die seinen Sprüchen ganz offensichtlich misstraut  -  allzu oft wohl musste sie Papas Lobeshymnen mit anhören, denn der findet sein Publikum nur hier in diesem deutschesten aller Lokale, wo sich die treffen, die sich immer dort treffen.
Wir sind seine neuen Opfer und hören  -  während die vertraute Stimmung aus Ödnis und Langeweile uns umhüllt  -  geduldig an, wie gut und schön hier alles ist.

Frau Richter ist an diesem Sonntagabend auch da, sitzt mit gut 10 Siedlerfrauen um einen runden Tisch beim Erzählen oder Canastaspiel. Ganz munter, diese Frauen, wie sie da hocken und von alten Zeiten erzählen: Da zeigt sich auch manch beeindruckende Persönlichkeit, und so einiges an Erlebtem und Geleistetem wird lebendig, vor dem man Respekt haben muss.
Nicht anders bei den Männern, die sich -  ebenfalls ganz unter sich  -  an Nachbartischen in Skatrunden aufgeteilt haben, die sich an Lautstärke gegenseitig überbieten. Auch unser Hotelier Tilewski, im Nebenberuf Lastwagenfahrer, ist mit von der Partie, ein begnadeter Skatspieler (bei dessen Vater selig ich in den 70er Jahren schon viele Biere verloren hatte), der in diesem Jahr die südamerikanische  Skatmeisterschaft gewonnen hatte.

Frau Diebel, Wirtin im Lokal des Deutschen Sportvereins,  kann heute nur mit Mühe und mit schmerzverzerrtem Gesicht bedienen, sie trägt einen Arm dick verbunden, gestern hat ihr Schäferhund sie schlimm gebissen. Er hatte seiner Herrin ihren Stockhieb auf seinen Kopf nicht verziehen. Unser Mitleid hält sich in Grenzen, zumal der gute Hund die verständliche Reaktion mit seiner sofortigen standrechtlichen Erschießung hatte bezahlen müssen.
Ihr Mann ist, obwohl ein exzellenter Koch, spindeldürr. Er taucht selten aus seiner Küche auf, die keineswegs so aussieht wie sein Essen schmeckt. Er war in Deutschland immerhin Chefkoch eines renommierten Restaurants im Süddeutschen gewesen, hatte aber den Stress  nicht vertragen und war in seine Heimatkolonie Independencia  zurück gekehrt.
Hier kocht er nun, weit geruhsamer, Sauerbraten und Knödel  -  und das zu einem Zehntel des Preises wie in Alemania, nämlich für 15000 Guaraníes, knapp 2 Euro.

Sein Vater war einer der ersten Siedler,  hatte oben in den Bergen  -  fast allein -  ein stabiles Haus aus Bruchsteinen und Tropenholz errichtet, sich mit den Mbyá-Indianern arrangiert, die damals in den unwegsamen Bergwäldern noch ein einigermaßen freies Leben führten  -  und er hatte als erster Kaffee angebaut und damit sein gutes Auskommen gehabt, bis eine Plage seinen ganzen Bestand an Kaffeepflanzen vernichtete.
Als kleiner  Junge war er immer fasziniert gewesen von den Kolonialwarenläden seiner Heimatstadt Hamburg, ein schönes buntes Reklameschild für Tropenkaffee hatte es ihm besonders angetan, und er hat dann als junger Mann den frühen Kindertraum, in Südamerika Kaffee anzubauen, in die Tat umgesetzt.
Seine Frau hatte er durch eine Anzeige in einer Koloniezeitung „angeworben“, sie kam über den Ozean directamente nach Independencia in sein Berghaus.
Sie mochten sich auf Anhieb, heirateten auch sogleich in der neuen Kirche der Kolonie. Beide haben glücklich zusammen gelebt. Sie starb als erste, er folgte ihr vor einigen Jahren, 92jährig.

Wir haben sie oft dort oben  in ihrem Idyll besucht, da hatten sie schon auf Hühnerzucht umgestellt. Ute vermochte den alten Herrn Diebel wunderbar zum Reden zu bringen; gebannt lauschten wir seinen Erzählungen aus den Gründerzeiten, die er in tadellosem Deutsch, leicht hamburgerisch eingefärbt, vortrug. Bis heute tut es uns leid, seine Berichte nicht aufgenommen oder –geschrieben zu haben. Er war geistig sehr rege und aufgeschlossen.
Wie ein Kind freute er sich, wenn man ihm alte Ausgaben der „Zeit“ oder des „Spiegel“ mitbrachte. Mit dicken Batterien betrieb er ein Grammophon und hörte Mozart und Beethoven, dass es bis in die Berge schallte.
Noch ein Stück weiter durch den Urwald, oberhalb seines Hauses, liegt ein wunderbarer Wasserfall. Von der Stelle aus, von der sich ein Bach 60 Meter ins Tal stürzt, hat man einen weiten Blick in die herrliche Landschaft, damals noch mit weitgehend  unversehrter Natur.

Es ist immer noch sehr schön in Independencia, aber heute nehmen die kahlen Stellen in der Landschaft doch rapide zu, und da hilft es wohl auch wenig, dass große Teile der Kolonie unter Naturschutz gestellt sind. Was will das in Paraguay schon besagen ....

Siedler Esching berichtet aus seiner Sicht  über die „sogenannten landlosen Campesinos“, die auch Teile seines Grund und Bodens schon besetzt haben und ihm viel Kummer machen.
„Es macht einfach keinen Spaß mehr, man schuftet und plagt sich, und dann kommen die und setzen sich einfach auf mein Land ...“
Wenn man ihn so klagen hört, den tüchtigen und ehrlichen Siedler, kann man auch ihn gut verstehen; das Landproblem in Paraguay hört sich aus der Perspektive eines Grundbesitzers eben anders an als aus Sicht der Campesinos: Ein schwieriges und sehr komplexes Problem  -  wenn der Staat nicht endlich eine Lösung schafft, werden die sozialen Spannungen auf dem Land sich bald noch gewaltsamer entladen..

Im Laden des Kolonisten Dück  sieht es auch heute noch so aus wie vor 30 Jahren. Ist die Zeit stehen geblieben? Immer noch die alten Weinfässer, jetzt sicher leer, die in der Ecke langsam verrotten, die morsche Holztheke und die schiefen Regale voller verstaubter Waren, die eiserne Waage von Anno Tobak.
Doch nein  -  die  junge Frau hinter der Theke, das muss doch die kleine Anna Dück sein, damals auch „meine“ Schülerin in der Kolonieschule. Ja natürlich!l
Wir tauschen Erinnerungen aus,  und ich erfahre 30 Jahre später (zu spät), dass die „komische buntgestreifte Hose“, die ich manchmal trug, ihren und anderen Eltern doch sehr missfallen hatte. Seinerzeit waren viele Kolonisten sich außerdem einig, meine Hose müsse etwas zu tun haben mit dem allgemeinen Sittenverfall in Deutschland, den man verstärkt unter der „`kommunistischen`(!) Regierung eines Willy Brandt“ zu beobachten glaubte  ...

Ich bekomme vom alten Dück ein Stück der guten Dück´schen Wurst, eine Kanne Traubenmost („Wein ist vorbei, das Feld hinterm Haus habe ich aber noch für den Most“), und dann mache ich natürlich noch ein Foto von Tochter und Vater hinter der Theke, wobei ich darauf achte, dass auch die 3 Revolver , die zwischen den Marmeladegläsern hängen, gut ins Bild kommen.

Am nächsten Morgen geht es weiter. Die Bushaltestelle  liegt nicht weit entfernt an der großen asphaltierten Landstraße, gleich gegenüber der deutschen Schule, an der Hermann ja vor 30 Jahren oft zu Besuch war.   Auch jetzt nutzt er die verbleibende Zeit, um „mal eben“ einen kurzen Blick auf die ehemalige Wirkungsstätte zu werfen. Früher standen dort  - geduldig wartend  -  die Pferde der Schüler, angebunden am Zaun. Bei Schulschluss zerstoben die Kinder – oft zu zweit auf einem Pferd – in alle Richtungen.  Ritte von ein bis zwei Stunden lagen vor ihnen. Heute stehen an gleicher Stelle die Autos. Mit großer Selbstverständlichkeit  fahren schon 14jährige über die Kolonialstraßen mit dem Auto der Eltern zur Schule. Erlaubt ist das offiziell nicht, aber wer fragt in diesem Land schon danach. Hermann kommt staunend zurück. Er hat einen riesigen schwarzen Mercedes bewundert. Eine überlange Karosse, ausgestattet mit Bar und Fernseher. Gibt es heute morgen einen Staatsbesuch?
Wenige Minuten später hält das Gefährt neben uns. Geschmeichelt von Hermanns Interesse möchte der Besitzer des noblen Gefährtes sich noch ein wenig in unserer Bewunderung sonnen. Ungefähr 50 km bis zur nächsten Stadt, wo wir umsteigen müssen, fahren wir mit. Dass dies ein Fehler war, merken wir zu spät. Herr Schumann, Erbauer und Besitzer des umgebauten Mercedes, aus Mönchengladbach in Deutschland stammend, ist deutlich pikiert, weil wir weder bei seinem Namen andächtig zusammen zucken, noch wissen, dass er einer der weltbekannten Schöpfer von Spezialautos ist.
Also kriegen wir ungefragt seine ganze Lebensgeschichte im Schnelldurchlauf erzählt und erfahren, dass der Grund für seinen schon langjährigen Aufenthalt in der „Bananenrepublik“ eine Hauterkrankung seiner jüngsten Tochter ist, die „nur“ in Independencia eine Linderung ihrer Beschwerden erfährt.  (Sekundenlang taucht vor meinem geistigen Auge die Schlagzeile vom künftigen Luftkurort mit Heilwasserquellen auf.)
Ansonsten bin ich aber damit beschäftigt, meine Füße in Ermangelung einer Bremse fest in die protzigen Lederpolster des gegenüberliegenden Sitzes zu pressen.

Unser Chauffeur  -  „Sie können unbesorgt sein, ich bin Testfahrer“ -  fährt mit fast 200 Stundenkilometern über die kleine hügelige Landstraße. Alte Menschen und kleine Kinder wären hier chancenlos, vom plattgefahrenen Federvieh ganz abgesehen. Mein Blick ruht sorgenvoll auf den links und rechts von mir angebrachten Kristall-Kelchen, die, leer und leicht verstaubt, in jeder Kurve klangvoll miteinander anstoßen. Bei einem Unfall dürften diese edlen Teile hässliche Schnittwunden verursachen.
Erst nach Hermanns heftigem und inzwischen sehr energischen Protest nimmt der Meisterfahrer den Bleifuß vom Gas. Beim Aussteigen ertragen wir noch mühsam die Aufzählung seiner verschiedenen irdischen Güter und bedanken uns für die Einladung in seine Luxus-Villa mit Gästehäusern, wohl wissend, dass wir beide nicht die geringste Lust haben, Herrn Großprotz, der bei Geschäften in Paraguay Millionen verloren hat,  jemals wieder zu sehen.

So setzen wir die Fahrt in den Norden des Landes Richtung Concepcíon mit dem Bus fort. Anscheinend kommen wir vom Regen in die Traufe, denn der Busfahrer fährt so verwegen, dass Hermann um unser Leben fürchtet und mit guten Worten und einem Geldschein versucht, den Fahrer zu einem gemäßigteren Fahrstil zu überreden. Wir dösen dann sogar etwas vor uns hin, bis wir auf einmal beide das Gefühl haben, dass es pausenlos über unsere nackten Füße und in die Hosenbeine hinein krabbelt und wimmelt.  Nein, wir haben nicht geträumt. Die Innen-Verkleidung des Busses ist verseucht von Cucarachas. Noch Tage später kommen die Tierchen aus meiner Handtasche. Hätten wir dies Herrn Schumann erzählt, er hätte nur verständnislos mit dem Kopf schütteln können. Er hat nämlich – wie er uns verriet - in seinem ganzen Leben noch nie in einem Autobus gesessen.

In Horqueta, kurz vor Concepción, stoßen wir wieder auf den Rest der Truppe.
Hermann und ich übernachten in einem kleinen Hotel. Die anderen drei sind Gäste von Cristina und Juan Reiss (und wieder ein deutscher Name), die auch uns an diesem Abend zu einem „asado“ einladen. Cristina, Paraguayerin klein, rund und energisch, erklärt in einem langen Monolog ihr Engagement für ihr Schulprojekt in einem ländlichen Außenbezirk. Hier erleben wir sie auch am Folgetag als Schulleiterin, und es ist sichtbar, dass sie – trotz des vorherrschenden Mangels – mit Leidenschaft das Beste aus der Situation herausholt. Wir werden versuchen, ihren Antrag für den Bau und die Ausstattung  einer Schulbibliothek  bei der Deutschen Botschaft zu unterstützen.
Ihr Mann Juan, Argentinier mit deutschen Vorfahren , hager und mit sanfter Stimme,  ist das genaue Gegenteil von ihr.  Er spricht noch ein paar Brocken deutsch, war in seinem früheren Leben Pater in Brasilien und verdient jetzt seinen Lebensunterhalt  - mehr recht als schlecht  -   indem er mit arbeitslosen Jugendlichen Holzarbeiten herstellt.
Sein Traum wäre es, wie schon einmal Wirklichkeit geworden, in Deutschland Altarfiguren zu restaurieren. (Übrigens haben er und ich ja vielleicht einen gemeinsamen Urahnen. Schließlich hieß meine Mutter auch Reiss....)
Wir werden Juan in Asunción noch einmal begegnen. Er quält sich seit Monaten mit Beschwerden im Unterbauch, und Hedwig und Pedro drängen auf eine ärztliche Untersuchung. Hier sind unsere guten Kontakte zu den Ärzten im Hospital Barrio Obrero hilfreich, die froh sind, uns auch einmal einen Gefallen tun zu können und Juan mit großer Herzlichkeit und Freundlichkeit zusammen mit ihrem Fachkollegen betreuen.

Nach dem Abschied in Horqueta machen Hermann und ich uns für einen Tag selbständig. Zu nahe liegt Concepción, als dass wir nicht ein kurzes Wiedersehen mit der Stadt am Rio Paraguay hätten feiern wollen. Idyllisch wohnen wir direkt am Fluss und genießen einen herrlichen Sonnenuntergang mit Blick auf den Hafen, wo ein auf uralt getrimmter wunderschöner Raddampfer unsere Aufmerksamkeit erregt. Wer meinen Mann kennt weiß, dass wir beide am nächsten Morgen auf dessen Deck stehen. Der paraguayische Kapitän entpuppt sich – nach anfänglicher Zurückhaltung – als aufgeschlossener, netter Typ, der uns bereitwillig das ganze Schiff zeigt.
Wir erinnern uns, im Internet die Reklame des französischen Eigners gelesen zu haben, der für einen unverschämten Preis die Fahrt mit seinem Edeldampfer auf dem oberen Rio Paraguay anbietet. An Bord gibt es französische Küche, zum Frühstück Champagner. Kleine Boote bringen die Gäste in die Seitenarme des Flusses , wo sie seltene Urwaldtiere beobachten können. 27 Leute Besatzung umsorgen  46 Gäste, einschließlich Krankenschwester, die nachts geduldig auf dem Oberdeck Dienst macht, wo die überwiegend älteren Passagiere, unter Schlafmangel leidend, die halbe Nacht verbringen. Der Kapitän gibt deutlich zu verstehen, dass er trotz des Spezial-Service den Preis für unverschämt hält. Genugtuung bereitet ihm, dass z.Zt. ein paraguayischer Kollege ein Schiff umbaut und für deutlich weniger Geld die gleiche Reise anbieten will.  Wie es scheint, hätte er nichts dagegen, den Arbeitgeber zu wechseln bzw. selber Schiffseigner zu werden.
Er träumt davon, bald auf eigene Rechnung Touristen den Oberlauf des großen Flusses zu zeigen, dem das Land seinen Namen verdankt. Aber mit den Touristen ist das so eine Sache in Paraguay: Da lässt sich von den Ganoven des Landes nicht genug absahnen, und da die meisten Politiker Ganoven sind, gibt es kein Interesse an einer Tourismusentwicklung.

Also: Viel Glück, Herr Kapitän!

Offline Pedro

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Re: Independencia deutsche Community in Paraguay
« Antwort #2 am: August 29, 2014, 12:28:33 Vormittag »
Deutsche Kolonien in Paraguay - unser Abschlussfilm in Südamerika

Projekt: 45-minütige Reportage
Dreh: im August 2013
Fertigstellung: bis März 2014

Deutsche in Südamerika? Wenn man darauf zu sprechen kommt, hört man oft einen Satz: "Alles Nazis!"
Wahrheitsgemäß sind nach dem 2. Weltkrieg viele Nationalsozialisten nach Südamerika geflohen. Trotzdem: Paraguay ist schon seit 1920 ein beliebtes Auswanderungsland. Wir wollen in unserer Reportage möglichst viele Facetten des Deutschtums in Paraguay aufzeigen.

Kategorie: Journalismus
Region: Hannover
Schlagwörter: Paraguay, Kolonie, Independencia

Worum geht es in diesem Projekt?

Grüne Tannen und Schwarzwälder Kirschtorte kann man natürlich besonders in einer Region Deutschlands genießen: Dem Schwarzwald, im und rund um den Südwesten Baden-Württembergs. Doch die Kuckucksuhren und die berühmte Sahnetorte sind nicht nur im Rest Deutschlands ein Exportschlager, sondern auf der ganzen Welt. Zum Beispiel auch in Paraguay.

Mitten in Paraguay, einem der wenigen Binnenstaaten Südamerikas, gibt es zum Beispiel ein kleines Schwarzwaldorf. Zwei Deutsche betreiben hier eine Plantage und wünschen sich, dass darauf ein Dorf entsteht. Sie haben ein Schwarzwaldrestaurant und verkaufen Grundstücke auf ihrer Plantage. Einzige Auflage: Der Schwarzwald-Look der Häuschen. Die deutschen Auswanderer sind keine Seltenheit. In Paraguay leben sehr viele Deutsche, die ihre Kultur in Südamerika leben und pflegen.

Diese Menschen und Geschichten werden wir im Format einer Fernseh-Reportage darstellen. Die Länge des fertig produzierten Films beträgt ca. 45 min.

Was sind die Ziele und wer die Zielgruppe?

Der Film spricht eine breite Zielgruppe an. Wir begeben uns auf eine Reportage-Reise. Wir möchten verschiedenen Facetten des Deutschtums in Paraguay dokumentieren: Vom Deutschstämmigen, dessen Eltern schon in Paraguay geboren sind bis zum Neu-Einwanderer, der erst seit einigen Jahren dort lebt. Sicherlich sind diese persönlichen Geschichten in Deutschland für alle Zuschauergruppen interessant.

In unserem Film möchten wir gezielt die Kultur der Deutschen in Paraguay dokumentieren. Wir werden die deutsche Kolonie Independencia besuchen. Der Deutsch-Paraguayer Ricardo Hartmann, dessen Urgroßeltern schon Anfang des 20. Jahrhunderts auswanderten, wird uns seine deutsche Schule und deutsche Supermärkte zeigen und uns zu deutschen Stammtischen begleiten. Er selbst lebt nicht mehr in der Kolonie und auch darüber möchten wir mit ihm sprechen. Vor einigen Jahren versuchte seine Familie einen Neustart in Deutschland, welcher aber misslang. Die Familie fühlte sich in dem Land, aus dem sie eigentlich stammt, nicht heimisch. Auch dieses Thema wollen wir ansprechen: Wenn man zwischen zwei Kulturen aufwächst, welches Land bezeichnet man dann als seine Heimat?

Anders als Ricardo ist Walter Schäffer nicht in Paraguay geboren, sondern hat das Land vor etwa 30 Jahren zu seiner Wahlheimat gemacht. Dort betreibt er ein Reiseunternehmen. Walter bietet Abenteuertouren durch ganz Südamerika an – in einer alten Ente. Frei nach dem Motto: „Was nicht dran ist, kann auch nicht kaputt gehen“, liebt er das Gefährt, in dem man auch zu zweit übernachten kann. Seinen Tourgästen zeigt er neben den Sehenswürdigkeiten vor allem eines: „Sein Paraguay.“ Walter tourt durch Südamerika und hat allerlei Geschichten im Gepäck, die er gern am gemütlichen Lagerfeuer preisgibt. „Ich sage gern: Ich will nicht nur dein Geld, ich will auch deine Freundschaft“, erzählt Walter begeistert. Er hat sich bewusst gegen ein Leben zwischen neu-und alteingesessenen Deutschen in einer Kolonie entschieden und hat eine polarisierende Meinung zu den Neu-Einwanderer, die seiner Meinung nach jede Menge Unruhe nach Paraguay bringen. Trotzdem sagt er auch: „Das Deutschtum ist in Paraguay nicht wegzudenken.“ Deswegen ist es sicherlich interessant, neben den inmitten der Paraguayer lebenden Walter auch die sogenannten Neu-Einwanderer zu treffen und zu fragen: Warum seid ihr hier und was erhofft ihr euch besseres? Dieser Kontrast ist spannend!

Wir wollen uns also auf eine Reportage-Reise begeben, deren Ausgang noch nicht ganz klar ist. Wollen möglichst viele Facetten des Deutschtums darstellen, die es in Paraguay zu entdecken gibt und diese zu einer interessanten und spannenden filmischen Geschichte verweben. Wir möchten persönliche Geschichten von Menschen erzählen, die dem Zuschauer unseres Films die Kultur der Deutsch-Paraguayer nahe bringt.

Warum sollte man dieses Projekt unterstützen?

Das Thema unseres Films wurde bisher wenig filmisch dargestellt. Wir möchten ganz besondere Menschen in Paraguay treffen, die gemeinsam als Puzzelteile ein Ganzes ergeben. Eine runde Geschichte, die dem Deutschen im heimischen Wohnimmer Fragen beantwortet wie zum Beispiel: Wie wird die deutsche Kultur gelebt und gepflegt, inwieweit hat sie sich mit der Paraguayischen vermischt? Warum wandern so viele Menschen aus Deutschland nach Paraguay aus und was erhoffen Sie sich dort?

Die Dreharbeiten finden für drei bis vier Wochen im August 2013 statt. Danach begeben wir uns in die Postproduktionsphase, die wir im Februar 2014 abschließen werden. Zu diesem Zeitpunkt haben wir unseren Film fertig gestellt und werden beginnen ihn auf DVD zu pressen und verschiedenen Interessenten (TV-Stationen, Festivals) vorzustellen.

Wir sehen in unserer Abschlussfilmidee großes Potenzial. Jedoch fehlen uns zur Umsetzung noch die finanziellen Mittel - gerade als Studenten. Unsere Reportage wollen wir professionell umsetzen und brauchen daher Eure Unterstützung!

Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?

An Ideen und Kontakten für und in Paraguay mangelt es unserem dreiköpfigen Team nicht. Wie weiter oben zu lesen, haben wir zum Beispiel mit "Enten-Walter" bereits jetzt regen Kontakt, er möchte uns vor Ort helfen, wie er nur kann und auch Ricardo hat uns seine Unterstützung zugesagt.

Da wir selber so gespannt sind auf den fertig Film, möchten wir ihn unbedingt umsetzen. Doch dazu fehlt es uns am Finanziellen, vor allem die Flüge sind sehr kostspielig. Dafür möchten wir das Geld vordergründig nutzen.
Die Technik für die Produktion und Postproduktion bekommen wir von der HS Hannover gestellt, jedoch nicht die Versicherung der Geräte. Auch hier ist das Geld gut angelegt. Desweiteren benötigen wir das Geld für allgemeine Kosten wie zum Beispiel: Unterkunft, Catering, Drehgenehmigungen, Mietwagen, Postproduktion (Sprecher).

Wer steht hinter dem Projekt?

Eileen Florian, Claudia Jordan und Andy Kujath studieren momentan im zweiten Semester an der HS Hannover den Masterstudiengang Fernsehjournalismus. Im dritten Semester ist angedacht, einen Abschlussfilm zu produzieren. Wir drei gestalten den Film von der Pre- bis zur Postproduktion komplett selbst. Aber natürlich stehen uns die Dozenten der Hochschule beratend zur Seite.

Quelle:
http://tinyurl.com/brs23xo
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Man lese und staune wie der kriminellste Pararaguay Abzocker Anton Ernst Kerner auf Schmusekurs geht !

Wie Kerner sich wieder anbiedert, wenn es um Paraguay Berichterstattung geht! Doch selbst spenden für das Projekt FEHLANZEIGE !!

17.04.2013, 21:02

Hotelier Hotel Anton Topachi
Hallo, mit großem Interesse sehen wir Ihrem Vorhaben entgegen.
Sollten Sie Bedarf an Unterkunft im Bereich Cordilliera/Piribebuy haben, stellen wir uns Ihnen gerne kostenlos zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen, Hotel Topachi/ co. Kerner.


Quelle:
http://tinyurl.com/cofa8qw