Autor Thema: WARNUNG! Der geplante Obsoleszenz (Murks ) Betrug am Konsumenten !  (Gelesen 33959 mal)

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WARNUNG! Der geplante Obsoleszenz (Murks ) Betrug am Konsumenten !
« am: August 25, 2014, 02:02:02 Vormittag »
WARNUNG! Der geplante Obsoleszenz (Murks ) Betrug am Konsumenten !


Viele Produkte haben eine Sollbruchstelle, so dass sie schnell kaputtgehen und ersetzt werden müssen. Der Pariser Ökonom Serge Latouche erklärt, wie die «geplante Obsoleszenz» zum Grundpfeiler unseres Wirtschaftssystems wurde

Serge Latouche, 72, ist einer der profiliertesten Vertreter der Theorie der Décroissance. Die sogenannte Wachstums­rücknahme ist ein Gegenentwurf zum System des Wirtschaftswachstums. 
Latouche studierte Politik- und Wirtschafts-wissenschaften sowie Philosophie und lehrte Ökonomie an der Universität Paris-Süd. Einige seiner Werke wurden ins Deutsche übersetzt, so «Die Verwestlichung der Welt», «Für eine Gesellschaft der Wachstumsrücknahme» und «Die Unvernunft der ökonomischen Vernunft». 
In Frankreich ist soeben das Buch «Bon pour la casse» erschienen, in dem Latouche sich dem Thema der geplanten Obsoleszenz annimt.

BeobachterNatur: Serge Latouche, was verbirgt sich hinter dem Begriff Obsoleszenz?

Serge Latouche: Das Konzept ist vielen nicht geläufig, 
obwohl Ökonomen bereits seit über 
150 Jahren von der technischen Obsoleszenz sprechen. Es ging damals darum, dass aufgrund technischen Fortschritts Maschinen durch neuere Maschinen ersetzt wurden. Nicht weil sie abgenutzt und verbraucht gewesen wären, sondern weil sie nicht mehr effizient genug waren.

BeobachterNatur: Neue, bessere Maschinen machten 
demnach ihre Vorgänger überflüssig oder eben obsolet.

Latouche: Genau. Das Phänomen ist also alt. Man kann sagen, dass das Bronzezeitalter 
das Steinzeitalter obsolet machte, und im 19. Jahrhundert verdrängte der Zug die Postkutschen. Die Industrielle Revolution beschleunigte alles, auch die Konkurrenz: Vom Wettbewerb getrieben, mussten sich die Unternehmen ­anstrengen, laufend neue Produkte auf den Markt 
zu werfen.

BeobachterNatur: Produkte, die eigentlich niemand braucht?

Latouche: Ja. Man bringt die Konsumenten dazu, neue Produkte zu kaufen, weil sie glauben sollen, dass diese besser wären als die 
alten. So funktioniert Mode. Damit 
kommen wir zu einer zweiten Art von ­Obsoleszenz: zur psychologischen oder symbolischen Obsoleszenz.

BeobachterNatur: Warum symbolisch?

Latouche: Weil man dabei mit Symbolen und Zeichen spielt und mit dem, was sie im Kopf der Leute auslösen. Für die Werbung ist das typisch: Man steckt ein hübsches 
Mädchen in ­einen Pullover und symbolisiert damit Schönheit, Jugendlichkeit, Sexappeal und so weiter. Die Käuferin hat dann das Gefühl, dass sie diese Symbole mit erwirbt, wenn sie den Pulli kauft.

BeobachterNatur: Und weil der neue Chevrolet hübscher aussah als der Ford, verkaufte er sich wie warme Brötchen.

Latouche: Ja. In den zwanziger und dreissiger Jahren verfolgten viele Firmen generell die Idee, die Konsumenten laufend zum Kauf neuer Produkte zu zwingen. Sie begannen, Waren, die zuvor langlebig waren, als Wegwerfprodukte zu produzieren. Als Vorbilder dienten Güter des täglichen Bedarfs.

BeobachterNatur: Sie meinen damit Verbrauchsgüter wie Nahrungsmittel?

Latouche: Genau, die isst man, dann sind sie verbraucht, und man muss neue kaufen. Dasselbe Prinzip kann man auf Gebrauchsgüter anwenden. So ist als eines der ersten Produkte dieser Art der Einwegrasierer entstanden und noch früher die wegwerfbare Rasierklinge, die Gillette um 1895 auf den Markt brachte.

BeobachterNatur: Kennen Sie weitere Beispiele?

Latouche: In Amerika waren Manschetten aus Papier sehr populär. Im 19. Jahrhundert waren die USA ein Land von Singles. Weil die jungen Männer ihre Wäsche nicht selber besorgen konnten, trugen sie einfach das Leinenhemd länger und befestigten täglich neue Manschetten daran. So sahen sie trotzdem wie feine Gentlemen aus. 1872 wurden in den USA 150 Millionen Manschetten aus Papier verkauft.

BeobachterNatur: Ein Traum für jeden Fabrikanten.

Latouche: Und ob. Getrieben von solchen Erfolgen, produzierte man wegwerfbare Kugelschreiber und Uhren. Viele Wegwerfartikel sind mit der Entwicklung des Plastiks verbunden. All das gehört bereits zur geplanten Obsoleszenz: Die Hersteller haben eingeplant, dass es eine Warenerneuerung geben wird.

BeobachterNatur: Aber was ist denn nun die geplante Obsoleszenz im engeren Sinn?

Latouche: Es ist die Tatsache, dass Geräten, seien es nun Autos, Waschmaschinen, Kühlschränken oder Fernsehern, ein Bauteil eingesetzt wird, das eine begrenzte Lebensdauer hat. Ist es defekt, ist der Konsument gezwungen, das Gerät zu ersetzen. Man spricht in diesem Zusammenhang von «Death dating». Der Zeitpunkt des «Todes» des Produkts wird bereits bei dessen Konzeption und Planung bestimmt.

BeobachterNatur: Kurz zusammengefasst: Obsoleszenz bedeutet, dass ein Produkt überflüssig wird oder aus der Mode kommt. Geplante Obsoleszenz heisst, dass einem Gerät ein Teil mit absehbarer Lebensdauer eingebaut wird.

Latouche: Korrekt. Zwar sind bis heute nicht ganz alle Fakten zur Geschichte der geplanten Obsoleszenz bekannt, aber es scheint, dass die Idee in den dreissiger Jahren in den USA entstanden ist.

BeobachterNatur: Warum ausgerechnet während der Wirtschaftskrise?

Latouche: Der Immobilienmakler Bernard London hatte 1932 die Idee, dass geplante Obsoleszenz aus der Grossen Depression herausführen könnte. Das war eine soziale Vision. Damit die Arbeiter wieder Arbeit erhielten, müssten die Produkte eine limitierte Lebenszeit haben, dachte sich London. So würde die Neuproduktion die amerikanischen Manufakturen am Laufen halten. Der Plan kam allerdings nicht zum Einsatz.

BeobachterNatur: War das auch die Idee des berühmt-berüchtigten Glühbirnenkartells?

Latouche: Die Idee dahinter war eine andere, aber das sogenannte Phoebuskartell gab es tatsächlich.

BeobachterNatur: Worum ging es bei der «Glühbirnenverschwörung» genau?

Latouche: Thomas Edison entwickelte 1881 die erste Glühbirne, die 1500 Stunden lang leuchtete. Getrieben von der Konkurrenz und dank grossen Investitionen in die Forschung verbesserten Ingenieure die Glühbirnen nach und nach und erreichten zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Leuchtdauer von 2500 Stunden. Sehr zur Freude der Konsumenten, aber die Hersteller 
sahen ihre Verkaufszahlen schrumpfen.

BeobachterNatur: Also schlugen Firmen wie General 
Electric, Osram oder Philips Alarm.

Latouche: Und in einem Hinterzimmer beschlossen sie, die Leuchtdauer der Glühbirnen weltweit auf 1000 Stunden zu beschränken. Wer sich nicht daran hielt, wurde bestraft. 
Das war tatsächlich ein Kartell, das die Idee des Funktionsfehlers einführte – 
nicht etwa, um die Arbeitslosigkeit zu 
bekämpfen, sondern um höhere Gewinne zu scheffeln.

BeobachterNatur: Haben sich die Konsumenten nicht ­dagegen gewehrt?

Latouche: Da wird es eben spannend. Ab jenem 
Zeitpunkt wurden vor allem in den USA ganze Werbekampagnen lanciert, um 
die Idee populär zu machen, neue Waren und Produkte zu kaufen, statt die alten 
zu reparieren. Eine regelrechte Konsumpropaganda also.

BeobachterNatur: Hat das funktioniert?

Latouche: Und wie! Es gab viele Radio- und Fernsehsendungen darüber. Ich erinnere mich an einen Slogan des Uhrenherstellers Kelton: «Jedes Mal, wenn Sie Ihre Kleider wechseln, müssen Sie auch Ihre Uhr wechseln.» So wollte man die Leute zum Konsumieren anregen.

BeobachterNatur: Passiert das auch heute noch?

Latouche: Ja, die Idee des Nichtdauerhaften wurde bis heute weiterentwickelt. Langlebige ­Gegenstände und Produkte wurden zunehmend in Wegwerfartikel umgewandelt. Die Möbel von Ikea zum Beispiel sind nicht so gemacht, dass sie an Kinder 
oder Grosskinder weitergegeben werden können. Sie müssen drei bis höchstens zehn Jahre halten. Dann haben sie ausgedient. Dasselbe gilt für Hightechprodukte.

BeobachterNatur: Handys, Smartphones, Computer …

Latouche: Die Technik macht in diesem Bereich ­kontinuierlich Fortschritte. Und da kommt die Idee der Inkompatibilität ins Spiel.

BeobachterNatur: Ein neues Programm wird vom alten Computer nicht mehr unterstützt, also muss man sich einen neuen Computer kaufen.

Latouche: Genau. Bei den Druckern betreiben die Hersteller das systematisch: Sie verkaufen neue Drucker, die von den Treibern auf den alten Computern nicht unterstützt werden. Also muss man sich früher oder später einen neuen PC zulegen.

BeobachterNatur: Gibt es Beweise für den Einsatz ­geplanter Obsoleszenz?

Latouche: Das ist schwierig nachzuweisen, weil die Hersteller daraus ein Geheimnis machen. Bei den Glühbirnen haben wir es heute schwarz auf weiss, weil ein Deutscher ­namens Helmut Höge zehn Jahre seines Lebens damit verbracht hat, einen Beweis zu suchen. Das Kartell stand 1942 in den USA vor Gericht und wurde nach einem zehn Jahre dauernden Prozess verboten. Gebracht hat es nichts, Glühbirnen brannten nie mehr länger als 1000 Stunden.

BeobachterNatur: Gibt es aktuelle Belege für geplante ­Obsoleszenz?

Latouche: Es gibt Beweise dafür, dass einige Drucker einen eingebauten Chip hatten, der bewirkte, dass das Gerät nach 18'000 Seiten den Dienst versagte. Und auch für die 
Inkompatibilität liegen Beweise vor: 
2003 gab es einen Gerichtsprozess, weil Apple die Lebenszeit seiner iPod-Akkus auf 18 Monate limitiert hatte. Die Akkus waren nicht ­austauschbar, der Konsument musste ein neues Gerät kaufen. Und dann ist da noch der Fall der Nylonstrümpfe ...

BeobachterNatur: Bitte klären Sie uns auf.

Latouche: In den dreissiger Jahren hatten Ingenieure einen nahezu reissfesten Nylonmix erfunden. Ein technischer Triumph, der schädlich fürs Geschäft war. Ingenieure sprachen sich in amerikanischen Zeitschriften für Qualität aus, Designer unterstützten die Hersteller und propagierten vergäng­liche Ware. Wer gewonnen hat, wissen wir: Laufmaschen gibt es heute noch.

BeobachterNatur: Grundsätzlich ist geplante Obsoleszenz aber kaum nachzuweisen.

Latouche: Mit handfesten Beweisen ist es tatsächlich schwierig. Wenn man aber ein Gerät zur Reparatur bringt, kommen die Mechaniker 
in der Regel sehr schnell darauf zu ­sprechen. Sie wissen aus ihrer Berufs­erfahrung, dass zum Beispiel eine Harddisk generell nur etwa drei Jahre lang hält. 
Man kann jedoch nicht ­beweisen, dass eine ­Entscheidung in diese Richtung ­getroffen wurde.

BeobachterNatur: Hält die geplante Obsoleszenz unser Wirtschaftssystem am Leben?

Latouche: Sie ist sogar ein extrem wichtiger Bestandteil davon. Unser Wirtschaftssystem stützt sich auf den Massenkonsum. Und um 
die Masse zum Konsumieren zu bringen, gibt es drei Wege: die Werbung, die uns verlockt; den Kredit, der jene, die kein Geld haben, dazu bringt, trotzdem zu 
kaufen; die geplante Obsoleszenz, bei 
der man keine Wahl hat. Wenn ein Gerät kaputtgeht, dann müssen Sie ein neues kaufen. So einfach ist das.

BeobachterNatur: Und so werden wir zu Komplizen 
des Systems.

Latouche: Das ist das Schlimme daran. Wir denken uns: Ach, es ist sinnlos, das jetzt zu reparieren, ich kaufe besser ein neues Gerät, das ist billiger, und ich bin damit wieder auf dem neusten Stand der Technik. Auf diese Weise hat sich eine ganze Kultur 
entwickelt und gefestigt.

BeobachterNatur: Die Kultur der geplanten Obsoleszenz.

Latouche: Genau. Geplante Obsoleszenz ist heute so lebensnotwendig für unser System, dass Regierungen sogar Massnahmen wie die Abwrackprämie erfinden müssen: In Frankreich und Deutschland zahlt der Staat dem Käufer eines neuen Autos einen bestimmten Betrag für seinen alten Wagen, obwohl der noch laufen würde. Aber es geht darum, dass die Autoindustrie produzieren kann. Ebenso bei Heizkesseln: Um Wirtschaftsprobleme zu lösen, haben die Regierungen Verschrottungsprämien für Heizkessel gezahlt, die älter als 15 Jahre waren – mit dem Vorwand, die neuen Heizkessel seien umweltfreundlicher.

BeobachterNatur: Kann man sich gegen geplante ­Obsoleszenz wehren?

Latouche: Ja, indem man sich für die Langlebigkeit und die Reparierbarkeit von Produkten 
sowie für Recycling einsetzt. Die geplante Obsoleszenz wird irgendwann an Grenzen stossen, und schon jetzt machen sich Leute in Internetforen gegen sie stark. Denn wie die Bäume werden auch die Müllhalden nicht bis in den Himmel wachsen können.

Quelle:
http://tinyurl.com/c7qf5p3

Reparieren statt ersetzen

Wer seinen kaputten Drucker oder das defekte Smartphone selber reparieren will, findet auf www.ifixit.com hilfreiche und detaillierte Anweisungen. Wer nicht weiterkommt ohne tatkräftige Unterstützung, findet zum Beispiel für die Reparatur von Smartphones zahlreiche Angebote im Internet. Und www.murks-nein-danke.de lädt ein, aufgestauten Frust loszuwerden.


Wenn der Klügere immer nachgibt herrscht die Diktatur der Dummen. - Daher gilt: Wo unrecht zu recht wird, wird Widerstand zur Pflicht. -
Doch bedenke:  Das einzige das einen davon abhalten kann die Wahrheit zu finden, ist zu denken man kenne sie bereits.

Offline Juan

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Re: WARNUNG! Der geplante Obsoleszenz (Murks ) Betrug am Konsumenten !
« Antwort #1 am: August 25, 2014, 02:05:40 Vormittag »
Hallo Community

Das System der Obsolezenz habe ich schon lange durchschaut. Bei mir werden sämtliche technischen Artikel repariert und nicht ersetzt, solange noch irgendwo Teile dafür erhältlich sind. Waschmaschine, Kühlschrank, Kaffeemaschine etc. sind Beispiele. Das Argument mit der Energieersparnis moderner Geräte verfängt nicht, weil ein neuer Kühlschrank mehr kostet, als er an Energie spart. Mit dem Weiterbrauchen des alten wird dafür Abfall gespart. Und: selber reparieren ist Trumpf! Spart jede Menge Geld.

Vielleicht besinnen sich noch einige in Zeiten der weltweiten Wirtschaftskrise auf das Sprichwort: "Spare in der Zeit, so hast du in der Not"  (Verfasser unbekannt) und dann gehts dir gut !  ;D

Schönen Abend noch
Juan

Offline Hardy

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Re: WARNUNG! Der geplante Obsoleszenz (Murks ) Betrug am Konsumenten !
« Antwort #2 am: August 25, 2014, 02:14:22 Vormittag »
Kaufen für die Müllhalde

Bei zahlreichen Produkten ist der Verschleiß vorprogrammiert. Seien es Glühbirnen, Computer oder Handys, der Kunde soll ein defektes Gerät nicht reparieren lassen, sondern das Altgerät entsorgen und sich ein neues anschaffen. Die Dokumentation wirft einen kritischen Blick auf die moderne Wegwerfgesellschaft.
Glühbirnen, Nylonstrümpfe, Drucker, Mobiltelefone - bei den meisten dieser Produkte ist das Abnutzungsdatum bereits geplant. Die Verbraucher sollen veranlasst werden, lieber einen neuen Artikel zu kaufen, als den defekten reparieren zu lassen. Die bewusste Verkürzung der Lebensdauer eines Industrieerzeugnisses, zum Zweck die Wirtschaft in Schwung zu halten, nennt man "geplante Obsoleszenz". Bereits 1928 schrieb eine Werbezeitschrift unumwunden: "Ein Artikel, der sich nicht abnutzt, ist eine Tragödie fürs Geschäft". Gestützt auf mehr als drei Jahre andauernde Recherchen, erzählt der Dokumentarfilm die Geschichte der geplanten Obsoleszenz. Sie beginnt in den 20er Jahren mit der Schaffung eines Kartells, das die Lebensdauer von Glühbirnen begrenzt, und gewinnt in den 50er Jahren mit der Entstehung der Konsumgesellschaft weiter an Boden. Heute wollen sich viele Verbraucher nicht mehr mit diesem System abfinden. Als Beispiel für dessen verheerende Umweltfolgen zeigt der Dokumentarfilm die riesigen Elektroschrottdeponien im Umkreis der ghanaischen Hauptstadt Accra. Neben diesem schonungslosen Blick auf die Wegwerfgesellschaft stellt Filmemacherin Cosima Dannoritzer auch die Lösungsansätze von Unternehmern vor, die alternative Produktionsweisen entwickeln. Und Intellektuelle mahnen an, die Technik möge sich auf ihre ursprüngliche Aufgabe zurückbesinnen, auf die dauerhafte Erleichterung des Alltags ohne gleichzeitige Verwüstung des Planeten.

Quelle:
http://tinyurl.com/bs2jzmr

Habe gerade noch den letzten Teil des Films gesehen. Dieser Film ist absolut wichtig, um über unseren unverhältnismäßigen Verbrauch von Konsumgütern aufmerksam zu machen. Diesem sollten wir gegensteuern, indem wir nur gute Produkte kaufen, die garantieren, lange haltbar zu sein. Billige Produkte sind eben billig und gehen schneller kaputt. Nur billig zu kaufen, ist eine durch und durch unverantwortliche Haltung, ist meine Meinung.

Gruss Hardy

Offline Hardy

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Re: WARNUNG! Der geplante Obsoleszenz (Murks ) Betrug am Konsumenten !
« Antwort #3 am: August 25, 2014, 02:21:34 Vormittag »
Geplante Obsoleszenz: Vom kurzen Leben neuer Produkte

Roman David-Freihsl, 4. April 2013, 00:01

Waschmaschinenmontage: Den Unterschied zwischen hochwertigen und kurzlebigen Produkten machen oft kleine Bauteile aus.

Eine neue deutsche Studie dokumentiert umfassend den Einbau eines vorzeitigen Ablaufdatums in Produkte. Die Palette reicht vom Einsatz schwächerer Materialien bis hin zum "Ersatzteilwucher". Die Grünen fordern politische Konsequenzen

Berlin/Wien - Als Sepp Eisenriegler vom Wiener Reparatur- und Service-Zentrum (R.U.S.Z.) im Vorjahr mit dem Thema "geplante Obsoleszenz" in die Öffentlichkeit ging, konnte kaum jemand mit dem Begriff etwas anfangen, geschweige denn ihn korrekt aussprechen. Schnell zeigte sich aber: Was das ist - das kennt vermutlich jeder. Geräte, die so designt sind, dass sie vorzeitig den Geist aufgeben.

Wie weit verbreitet dieses Konsumankurbeln mit schleißigen und verschleißenden Bauteilen tatsächlich ist, wird beispielsweise auf der deutschen Plattform "Murks? Nein Danke!" gesammelt.
Formen der Manipulation

Jetzt hat der Initiator dieser Plattform, Stefan Schridde von der Arge Regio, gemeinsam mit Christian Kreiß, Professor für Wirtschaftspolitik an der Hochschule Aalen, im Auftrag der deutschen Grünen eine Studie zum Thema geplante Obsoleszenz erstellt, die einen umfassenden Einblick in die Hintergründe und die unterschiedlichsten Formen der Manipulation an der Gerätelebensdauer bietet - und die wahrlich tief blicken lässt.

Denn hier findet sich nicht nur ein historischer Abriss vom einst so langlebigen und robusten "Model T" des Autoherstellers Henry Ford bis hin zur reparaturfeindlichen Verschleiß- und Wegwerfgesellschaft unserer Zeit. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen ganz konkrete Beispiele aus den unterschiedlichsten Wirtschaftsbereichen, die aufzeigen, wo am Rädchen der Lebensdauer gedreht und getrickst wird.
Klassiker: Waschmaschinen

Hier finden sich beispielsweise die Klassiker der geplanten Obsoleszenz - die Waschmaschinen. Wie etwa die zu schwach dimensionierten Dämpfer, die zu einer Materialermüdung im Kugellager führen. Oder Laugenbehälter, die nicht mehr wie früher aus Edelstahl, sondern aus Kunststoff gefertigt werden. Dieses Material ist weniger belastbar, was zu teuren Reparaturen und letztlich zu wirtschaftlichen Totalschäden führt.

Wir alle kennen auch den Servicemann für Waschmaschinen aus der Werbung, der einen verkalkten Heizstab in die Kamera hält. Die Heizstabreparaturen haben in den vergangenen Jahren tatsächlich zugenommen - aber vor allem wegen Materialermüdung der integrierten Schmelzsicherung. Oder auch wegen einer Korrosion des Heizkörpers - weil die Oberflächenbeschichtung in minderer Qualität ausgeführt wurde.

Sparen beim billigsten Teil

Bekannt ist auch der Einbau von zu schwach dimensionierten Elektrolytkondensatoren in vielen Elektrogeräten wie Fernsehern, Videogeräten, Receivern. Deren Lebensdauer könnte locker um fünf bis zehn Jahre verlängert werden - wenn Kondensatoren eingebaut würden, die nur weniger als einen Cent mehr kosten würden.

Aber: Diese Elektrolytkondensatoren werden oft nahe an Bauteilen eingebaut, die Wärme abgeben - was die Lebensdauer des Kondensators erst recht verkürzt.

Weitere Fälle: Kopfhörer werden oft an der Verbindungsstelle als Drahtkopfhörer ausgeführt - sogar bei teureren Markenprodukten. Genau bei diesen Drahtteilen kommt es dann aber auch bei normaler Nutzung zu Materialermüdung und Kabelbruch.

Oder: Die Federungen hinter Ein/Aus-Schaltern von PC-Zentraleinheiten oder von Monitoren werden in Plastik ausgeführt - dieses Material ermüdet schneller.

Oder: Beim Handmixer werden die Rührbesen von einem Schneckengetriebe bewegt. Genau hier werden oft Kunststoffzahnräder eingebaut. Die Folge: Der metallene Schneckenantrieb fräst eine Spur in die Kunststoffzahnräder, sodass diese im dritten Betriebsjahr ausfallen. Ein Austausch ist nicht möglich.

Oder: Oft werden in Textilien Reißverschlüsse eingebaut, deren Zähne nicht einzeln, sondern als Längsspirale ausgeführt werden. Sie geben früher den Geist auf.

Kurzfaserige Baumwolle

Apropos Textilien: Werden Gewebe mit kurzfasrigen Baumwollfäden hergestellt, scheuert dieses viel schneller auf. Und die nächste Shoppingtour ist angesagt.

Und dann noch die elektrischen Zahnbürsten mit fix eingebautem Akku. Und das bei Geräten mit kurzen Ladezyklen. Laut der deutschen Studie sind inzwischen mehr als 150 Produkte so konstruiert, dass der Austausch des Akkus nicht oder nur sehr schwer möglich ist.

Schöne Beispiele finden sich auch unter dem Stichwort "Ersatzteilwucher" : Da geht beispielsweise die Feder in einem Eiskasten-Türgriff kaputt. Eine neue Feder würde 50 Cent bis einen Euro kosten. Aber leider gibt es nur einen kompletten neuen Griff als Ersatz teil. Und der kostet 85 Euro.

Anti-Murks-Anträge

Die deutschen Grünen haben anhand dieser Studie bereits einen Antrag eingebracht, wonach unter anderem Hersteller verpflichtet werden sollen, möglichst langlebige Produkte zu gestalten, für mindestens fünf Jahre Ersatzteile bereitzuhalten und die Gewährleistungspflicht zu verlängern.

Christiane Brunner, Umweltsprecherin der österreichischen Grünen, kündigt im Standard-Gespräch an, einen ähnlichen Antrag im österreichischen Parlament einbringen zu wollen. Auch eine Kennzeichnungspflicht mit der zu erwartenden Lebensdauer wäre laut Brunner "ähnlich dem Energie-Labelling sicher sinnvoll". (Roman David-Freihsl, DER STANDARD, 4.4.2013)

Link:
http://murks-nein-danke.de

Gruss Hardy

Offline Juan

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Re: WARNUNG! Der geplante Obsoleszenz (Murks ) Betrug am Konsumenten !
« Antwort #4 am: August 25, 2014, 02:23:53 Vormittag »
Viele Flachbildfernseher halten nur wenige Jahre!!!

Flachbildfernseher stehen seit Anfang 2011 schon in jedem zweiten Haushalt in Deutschland. Doch die kostspieligen und attraktiven Geräte sind oft nach wenigen Jahren kaputt, eine Reparatur lohnt sich nicht. Das sei von den Herstellern so gewollt, meint ein Techniker.
In immer mehr privaten Haushalten in Deutschland werden Röhrengeräte gegen Flachbildschirmfernseher ausgetauscht. Anfang 2011 besaßen 49 Prozent ein solches Gerät, gab das statistische Bundesamt am 2. Mai 2012 bekannt. Damit steht in jedem zweiten Haushalt ein solches Gerät - im Jahr 2010 waren es nur 37 Prozent. Insgesamt seien seit Jahren konstant etwa 96 Prozent der Haushalte mit mindestens einem Fernseher ausgestattet.

Doch die teuren Flachbildschirmgeräte halten nicht lange. "Nach rund drei Jahren sind die oft schon kaputt", sagte ein Verkäufer bei dem Elektronikdiscounter Innova.

Ein Techniker des TV-Reparaturunternehmens Atlas Multimedia aus Berlin sagte Golem.de, dass die teuren, großen LCD- und Plasmafernseher oft nach drei bis vier Jahren kaputt seien. Er bringt besonders klar auf den Punkt, was auch viele andere Reparaturdienstleiter sagen: "Die halten drei bis vier Jahre, bei einem durchschnittlichen Gebrauch von fünf Stunden täglich. Wenn sie noch intensiver genutzt werden, ist die Lebensdauer noch kürzer. Das ist unabhängig von der Marke so, egal ob Toshiba, Sony, Samsung oder Philips. Die sind alle so gebaut, dass sie schnell kaputtgehen." Es gebe aber auch gute Modelle mit einer langen Lebensdauer. Diese zu finden, sei reine Glückssache.
Flachbildschirmfernseher: Reparatur teurer als Neukauf

Die Ersatzteile seien so teuer, dass kaum jemand eine Reparatur machen lasse. Daher zerlegen viele Reparaturdienste schon defekte Geräte, um an die Teile zu kommen. "Bei der Garantiedauer haben die auch gar kein Interesse daran, das zu ändern. Die Leute sollen ein neues Produkt kaufen", erklärte der Techniker. Zurzeit sei die Situation so, dass von zehn defekten Geräten nur noch bei einem die Reparatur beauftragt werde.

"Die verlangen für ein Panel mehr, als das neue Gerät gekostet hat. Darum hat auch noch nie ein Kunde ein Panel, egal ob LCD oder Plasma, auswechseln lassen, seit die Geräte auf den Markt gekommen sind", sagte er.

Solche Reparaturen ließen nur noch ältere Menschen machen, die sich an die Fernbedienung des defekten Geräts gewöhnt hätten.

Auch wenn Softwareprobleme bei Flachbildschirmfernsehern aufträten, sei nur selten ein Update möglich. "Dann kann man die ganze Platine wegschmeißen", schimpfte der Techniker. Technisch sei es aber längst möglich, Flachbildschirmgeräte zu bauen, die viel länger halten, aber das strebten die Hersteller gar nicht an, weil sie weiter Milliarden verdienen wollen.

Quelle:
http://tinyurl.com/ca6cbns